Nachdem bekannt wurde, dass die Vergütungen für Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchungen ab Januar 2026 um 60 Prozent sinken, geraten viele Kantone, die das Screening-Programm ausweiten wollten, ins Wanken.
Im Kanton Schaffhausen wurde das geplante Screening-Programm vorerst gestoppt. Ursprünglich sollte es Ende 2025 starten, doch aufgrund der unsicheren Finanzierung hat der Schaffhauser Kantonsarzt Christoph Anders die Einführung des Programms auf unbestimmte Zeit verschoben. «Aufgrund der aktuellen Unsicherheiten bei der Finanzierung muss der Start des Screening-Programms im Kanton Schaffhausen vorerst sistiert werden», erklärt der Kantonsarzt gegenüber der «
CH Media». Die Krebsliga Ostschweiz, der Kanton und die kantonalen Spitäler hätten sich darauf verständigt, die Einführung des Programms zu pausieren, bis die Finanzierung geklärt sei. Auch im Kanton Glarus wird nun die Einführung des Programms erneut hinterfragt.
Luzern und Basel-Landschaft
Andere Kantone wie Luzern und
Basel-Landschaft bleiben jedoch bei ihren ursprünglichen Plänen. Das Gesundheitsdepartement des Kantons Luzern bestätigt gegenüber der «Luzerner Zeitung», dass die Einführung des Programms wie geplant im Sommer 2026 starten soll. Der Kanton Basel-Landschaft setzt auf eine einmalige Ausgabe von 1,5 Millionen Franken für die Finanzierung des Programms, das vom Landrat bereits im letzten Jahr beschlossen wurde.
In weiteren Kantonen, wie zum Beispiel St. Gallen und anderen Regionen der Ostschweiz, wo bereits Vorsorgeprogramme existieren, herrscht ebenfalls Unsicherheit. Anbieter hoffen darauf, dass durch angepasste Tarife oder zusätzliche Unterstützung von Kantonen und Krankenkassen eine Lösung gefunden wird, um die Programme weiterhin sicherzustellen.
Der Bund wird in der Frage der Finanzierung der Screening-Programme nicht eingreifen und verweist auf die Zuständigkeit der Kantone.
Ab 2026 dürfte die Mammografie-Vorsorge deutlich schlechter vergütet werden. Erste Verträge wurden jetzt gekündigt. Krebsliga und Swiss Cancer Screening schlagen Alarm.
Mit dem Wechsel zum Tardoc und einer geplanten Tarifsenkung um 60 Prozent geraten die Brustkrebs-Früherkennungsprogramme unter Druck. SGR und SGS fordern ein sofortiges Umdenken in der Gesundheitspolitik.
Eine Sendung über den Nutzen von Brustkrebs- und Prostata-Screening stösst bei einem Arzt auf Kritik. Die Aussagen seien unwahr und irreführend.