Blutspende SRK verzeichnet Rekord bei Entnahmen für Transplantationen

Obschon es aufwändiger war, Schweizerinnen und Schweizer zur Spende zu motivieren, waren die Blutstammzell-Transplantationen 2022 auf Höchststand.

, 28. Februar 2023 um 06:33
image
Die Versorgung der Schweiz mit Blutprodukten war 2022 trotz saisonalen Schwankungen stabil. | Symbolbild Unsplash
«Nach der Coronapandemie war es aufwändiger, neue Spenderinnen und Spender für die Blutspende zu gewinnen und für regelmässige Blutspenden zu motivieren», schreibt die Blutspende SRK Schweiz in einem Communiqué. Dies habe an der im Jahr 2022 gestiegenen Mobilität und der Reisetätigkeit gelegen, vermutet die SRK.
Die Massnahmen: Die regionalen Blutspendedienste kontaktierten ihre Spenderinnen und Spender mit stark nachgefragten Blutgruppen direkt. Weiter wurde mit Spendenaufrufen in den regionalen Medien und über Social Media zum Blutspenden aufgerufen.

Die Zahlen

So konnten 265'223 Blutspenden entnommen werden; 2021 waren es 268'202, oder 1,1 Prozent mehr. Weil der Bedarf an Erythrozytenkonzentraten abnahm, sank die Verfallrate auf 0,8 Prozent (2021: 0,9 Prozent).
Die Verfallrate erreichte damit einen Tiefstwert. Das sei positiv, weil die tiefe Verfallrate zeige, dass die regionalen Blutspendedienste flexibel auf Veränderungen des Blutbedarfs reagieren würden, so die Blutspende SRK Schweiz weiter.

Steigende Nachfrage

Bei der Blutstammzellspende nimmt die Nachfrage nach Schweizer Spenderinnen und Spendern für Patientinnen und Patienten aus dem In- und Ausland laufend zu.
Lag der Richtwert lange Zeit bei einer Stammzellentnahme pro Woche, hat sich dieser 2022 auf knapp zwei pro Woche erhöht. 2022 fanden 89 Entnahmen von Blutstammzellen für unverwandte Empfängerinnen und Empfänger bei Schweizer Spenderinnen und Spendern statt, fast ein Drittel respektive 24 mehr als im Vorjahr.
Zusammen mit den vier Nabelschnurbluteinheiten wurde in der Summe bei den Entnahmen ein neuer Rekordwert an ausgelieferten Blutstammzellen verzeichnet.
77,5 Prozent der Spenderinnen und Spender waren in der Alterskategorie der 18- bis 35-Jährigen und erst wenige Jahre im Schweizer Blutstammzellspenderregister. Deshalb sei die Rekrutierung von neuen jungen Spenderinnen und Spendern wichtig.

Register: verlangsamtes Wachstum

Im Schweizer Register für Blutstammzellspenderinnen und -spender waren Ende 2022 knapp 178'000 Personen registriert. Das sind rund 6100 Registrierte mehr als im Vorjahr, womit der Anstieg unter jenem der Vorjahre lag.
Weil aus Spenderschutzgründen ab der Erreichung des 60. Lebensjahrs registrierte Spenderinnen und Spender aus dem Register gelöscht werden müssen, sei es umso wichtiger, dass das Wachstum in den nächsten Jahren wieder gesteigert werden könne, ist weiter zu lesen.
Ebenfalls wurden die Massnahmen verstärkt, die Daten der Registrierten auf medizinische und persönliche Verfügbarkeit zu prüfen und zu aktualisieren.
So nehme die Qualität des Registers zu und damit auch die Bereitschaft der Registrierten, auf eine konkrete Anfrage für eine Spende positiv zu reagieren.
  • trends
  • blutspendedienst
  • schweizerisches rotes kreuz
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Ricola will französische Apotheken erobern

Mit «Ricola Reconfort» lanciert Ricola in Frankreich eine Apothekenmarke. Der Baselbieter Hersteller will damit den Markt für Halsbonbons ausweiten.

image

Gibt es bald Therapiebänkli in Zürich?

Wer sich auf ein öffentliches Therapie-Bänkli setzt, soll in Zürich bald therapeutische Hilfe bekommen. Die Idee stammt aus Zimbabwe.

image

Was kann Dr. ChatGPT?

Kann ChatGPT klinische Arbeitsabläufe vereinfachen und damit Ärzte und Pflegepersonal entlasten? Dieser Frage ging eine aktuelle Studie nach und liefert überraschende Erkenntnisse.

image

Medfluencer – Selbstinszenierung oder Wissensvermittlung?

Medfluencer, zusammengesetzt aus Mediziner und Influencer, fluten die Social-Media-Kanäle. Manchen kostet der missglückte Auftritt den Job.

image

Blutspende: Schweiz führt einheitliche Spendekriterien ein

Ab November gelten in der Schweiz neue Richtlinien für Blutspenden. Die bisherige Frage nach der sexuellen Orientierung entfällt.

image

App verwandelt Smartphones in genaue Fiebermesser

Eine neue App liefert präzise Temperaturmessungen ohne zusätzliche Hardware. Die App nutzt versteckte Sensoren.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.