Bevölkerung muss über Sanierung des Spitals entscheiden

Im September kommt es im Kanton Obwalden zu einer richtungsweisenden Abstimmung. Die Stimmbevölkerung entscheidet, wie es mit der Psychiatrie Saunen weitergehen soll.

, 23. August 2022 um 12:38
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Das 1856 erstellte und heute denkmalgeschützte Gebäude wurde letztmals 1972 umfassend renoviert. | zvg
20,5 Millionen Franken Baukredit benötigt die Psychiatrie Sarnen für die geplante Sanierung und Erweiterung des 160-jährigen Gebäudes. Es sei «dringend sanierungsbedürftig» und erfülle die heute geltenden Vorschriften betreffend Statik, Schall- und Brandschutz nicht mehr, heisst es. Der Psychiatriebetrieb in diesem Gebäude werde zunehmend schwieriger.
Gegen dieses Bauvorhaben sperrt sich allerdings die SVP Obwalden und hat nach der Zustimmung des Kantonsrates das Referendum ergriffen. Deshalb kommt es am 25. September nun zu einer Abstimmung, wie aus den Abstimmungsunterlagen des Kantons hervorgeht.

Neubau gefordert

Die SVP findet die Sanierung des Altbaus «überteuert». Sie erinnert an den Planungskredit von knapp 15 Millionen Franken. Die SVP fordert, das Gebäude unverzüglich aus dem Denkmalschutz zu entlassen, damit am selben Standort ein Neubauprojekt realisiert werden könne.
Für die Obwaldner Regierung erfülle das neue Bauprojekt (siehe Bild) alle betrieblichen Anforderungen an eine moderne Psychiatrie. Und auch die Investitionen seien tragbar: Der Kanton rechnet, dass in 30 Jahren die getätigten Investitionen durch die Netto-Mietzinsen von 725'000 Franken pro Jahr refinanzieren werden.
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Lups könnte Vertrag kündigen

Seit 2017 stellt die Luzerner Psychiatrie (Lups) die psychiatrische Versorgung der Kantone Luzern, Nidwalden und Obwalden sicher. Der Kanton stellt dazu die Räumlichkeiten in Sarnen gegen eine Miete zur Verfügung.
Die Lups kann ihr psychiatrisches Angebot laut eigenen Angaben nur noch für kurze Zeit im Gebäude aufrechterhalten. Wenn das Gebäude nicht zeitnah saniert werde, könne der Zusammmenarbeitsvertrag gekündigt werden. Dies wiederum hätte eine neu kantonsexterne, Versorgungslösungen zur Folge.
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