Auch geschrumpfte Sympany verlor Geld

Trotz Stellenabbau: Die Basler Krankenkasse Sympany machte wieder Verlust. Letztes Jahr waren es 58 Millionen Franken.

, 24. April 2024 um 12:44
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Der Hauptsitz der Krankenversicherung Sympany in Basel. | Google Maps
Die Basler Krankenkasse Sympany konnte das Ruder trotz Sparmassnahmen noch nicht herumreissen. Sie machte letztes Jahr einen Verlust von 58,2 Millionen Franken. Die Begründung der Kassen-Verantwortlichen: Die Prämien seien sehr knapp kalkuliert worden. Ausserdem sei die Zahl der Kunden gewachsen, was höhere Rückstellungen und Zahlungen in den Risikoausgleich zur Folge gehabt habe.

33 Stellen weniger

Letzten Oktober hat sich die Kasse Sparmassnahmen verordnet: 74 Stellen sollten gestrichen werden. Bisher hat das Unternehmen aber erst 33 Stellen abgebaut.
«Weil dies zu einem grossen Teil durch natürliche Fluktuation gelang, fiel die Zahl der wirtschaftlich bedingten Kündigungen deutlich geringer aus als ursprünglich angenommen», teilt Sympany mit.

Besser in den Zusatzversicherungen

Im Gegensatz zur Grundversicherung waren die Zusatzversicherungen einträglicher. Das finanzielle Fundament von Sympany bleibe sehr solide: Die Solvenzquote liege deutlich über dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestwert und erhole sich dieses Jahr wieder. Auch das Eigenkapital liege mit rund 32 Prozent des Prämienvolumens auf einem sehr soliden Niveau.

Einnahmen und Ausgaben stiegen

Wegen des rekordhohen Kundenwachstums im letzten Jahr stiegen die Prämieneinnahmen um rund 139 Millionen Franken auf 1,16 Milliarden Franken. Weil mehr Versicherte aber auch mehr Leistungen bezogen, stiegen deren Kosten um rund 69 Millionen Franken. Der Leistungsaufwand betrug total 1,06 Milliarden Franken.
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