Soziale Medien wie Twitter, Linkedin, Facebook und viele andere mehr spielen auch eine wichtige Rolle bei der Verbreitung medizinischer und wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Öffentlichkeit. Doch es gibt auch Schattenseiten, wie aus einer aktuellen Umfrage aus den USA hervorgeht.
Demnach gaben vor der Pandemie lediglich rund 23 Prozent der Ärztinnen und Ärzte an, in sozialen Medien gezielt belästigt worden zu sein. Die aktualisiert Umfrage zeigt nun, dass diese Zahl nach Covid-19 auf fast 66 Prozent angestiegen ist. Seit der Pandemie hat die gezielte Belästigung von Ärzten demnach um 40 Prozent zugenommen.
Weitere Erkenntnisse der Umfrage sind:
- 64 Prozent der Befragten gaben an, dass die Online-Belästigung in direktem Zusammenhang mit Informationen über Covid-19 steht.
- Diejenigen, die soziale Medien zum Veröffentlichen von Gesundheitsbotschaften nutzten, berichteten häufiger über Online-Belästigung als diejenigen, die dies nicht taten.
- 31 Prozent der Ärzte und Wissenschaftler, die angaben, online wegen medizinischer Informationen belästigt worden zu sein, berichteten, dass die Belästigung sexueller Natur war.
- 18 Prozent gaben an, dass jemand ihre persönlichen Daten weitergegeben hat (Stichwort: Doxing).
- 67 Prozent der belästigten und befragten Personen waren Frauen.
- 82 Prozent der schwarzen Ärzte und Wissenschaftler, gaben an, dass die Belästigung aufgrund ihrer Rasse oder ethnischen Herkunft erfolgte. Dies war auch bei 52 Prozent der asiatischen Befragten der Fall.
- 64 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass die Pandemie ihre Art und Weise, soziale Medien zu nutzen, verändert habe.
Unterstützung gefordert
Insgesamt gaben fast 90 Prozent der rund 360 befragten Ärzte und Wissenschaftler an, dass sie aufgrund ihrer Tätigkeit als Angehörige der Gesundheitsberufe in sozialen Medien belästigt worden zu sein. Dies schliesst ihre Bemühungen zur Bekämpfung medizinischer Fehlinformationen ein, die vom US-Gesundheitsministerium im Jahr 2021 unterstützt wurden.
Ein hohes Mass an Belästigung in den sozialen Medien könnte dazu führen, dass mehr Ärzte und Wissenschaftler die Art und Weise, wie sie soziale Medien nutzen, einschränken, was dem öffentlichen Interesse schaden würde. Institutionen und Unternehmen sollten daher, so die Autoren der Studie, diejenigen unterstützen, die angegriffen werden, und Mechanismen zur Reduzierung von Belästigungen und zur Rechenschaftspflicht bereitstellen.