Arzt in der Psychiatrie: «Ich gebe zu, ich war arrogant»

Ein Arzt erzählt von seinen eigenen Erfahrungen als Psychiatriepatient und wie sich sein Blick auf seine Kollegen verändert hat.

, 1. Juni 2023 um 09:16
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Plötzlich sass der Arzt auf der anderen Seite und war Patient. | Freepik
Ein Arzt aus Deutschland bricht das Tabu und berichtet auf der Plattform «Doc-Check» über seine eigenen Erfahrungen als Psychiatriepatient. Entgegen der gängigen Meinung, dass Ärzte nicht krank werden, wurde die Person, die anonym bleiben möchte, von einer Depression ausser Gefecht gesetzt.
Nachdem sie über Erschöpfung und Burnout geschrieben hatte, erhielt er oder sie viel Unterstützung. Nun berichtet die Person aus einer neuen Perspektive, wie sie als Patient in der Klinik mit anderen Ärzten und Therapeuten zusammenarbeitet.

Härter als jeder Dienst

Die Erfahrung war anstrengend, oft fühlte sich die Person nach einem Tag in der Tagesklinik erschöpfter als nach einem 24-Stunden-Dienst. Aber es war auch befreiend, weil man sich nicht mehr erklären musste und sich selbst besser verstand. Er erkannte, wie wichtig es ist, die Kontrolle abzugeben und Hilfe anzunehmen.
Der Artikel offenbart aber auch die Vorurteile der somatisch orientierten Ärzte gegenüber ihren psychiatrische Kollegen. Der Autor bekennt sich zu seiner eigenen Arroganz («Ich gebe zu, ich war arrogant») und dankt seiner Psychiaterin dafür, dass sie ihn durch die «seltsamen Gewässer» der Depression geführt hat.
  • Ein Arzt in der Psychiatrie – als Patient, Doc-Check.

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