300 Pflegende springen monatlich ab

Gemäss dem Jobradar fehlt es an 14'828 Pflegenden. Das ist Rang eins. Ein Podestplatz, den der SBK lieber nicht hätte.

, 9. Oktober 2022 um 21:38
image
Auf Pflegestationen ist die Stimmung meist nicht so fröhlich, wie das Bild den Eindruck macht. | Bild: SBK
«Jeden Monat steigen 300 Personen aus dem Pflegeberuf aus». Personen, die jetzt, mit der heranrollenden Grippewelle und den erneut steigenden Corona-Zahlen dringend benötigt werden.» Das sagt Christina Schumacher gegenüber «Watson». Die stellvertretende Geschäftsführerin des Berufsverbands der Pflegefachpersonen (SBK) höre derzeit von Spitälern, die bis zu 20 Prozent der Betten nicht benutzen könnten, weil das entsprechende Personal fehle.
Das ist zum Beispiel im Luzerner Kantonsspital (Luks) der Fall. Wie «Zentralplus» am Samstag berichtet, sind in einer medizinischen Abteilung zwölf Betten gesperrt, weil es an Personal mangelt. 220 Stellen seien ausgeschrieben.

Gesucht: 7317 Pfegefachpersonen

Mit der Suche nach Personal ist das Luks nicht allein. «Watson» verweist auf den aktuellen Jobradar, der vierteljährlich die ausgeschriebenen Stellenangebote untersucht. Ende des dritten Quartals sind 7317 Stellen von diplomierten Pflegefachpersonen nicht besetzt gewesen. Zählt man auch solche ohne Diplom hinzu, fehlt es an 14'828 Personen, so viele wie nie. Gemäss dem Jobradar belegt die Pflegefachperson unter den meisten ausgeschriebenen Berufe den ersten Rang.
«Das ist ein Podestplatz, den wir gerne nicht hätten», sagt Schumacher vom Berufsverband SBK gegenüber Watson. Sie anerkenne zwar die Bemühung des Parlaments, mit der Pflegeinitiative vorwärtszumachen. Doch wegen dem eingangs zitierten Aderlass fehle es an Personen, «die jetzt mit der heranrollenden Grippewelle und den erneut steigenden Corona-Zahlen dringend benötigt werden.»
  • pflege
  • SBK
  • fachkräftemangel
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Physiotherapeuten und Ärzte möchten am ehesten im Beruf bleiben

Derweil denken Pflegefachpersonen und Apotheker am häufigsten über einen Ausstieg nach.

image

Kantonsspital Aarau: Wechsel in der Geschäftsleitung

Christine Giacometti, Bereichsleiterin Pflege Perioperative, Notfall- und Intensivmedizin, verlässt die KSA-Gruppe. Ihr Nachfolger wird Martin Balmer.

image

Medaillon for Excellence in «Health and Social Care» für Louisa Kistler an den Berufs-Weltmeisterschaften in Lyon

Mit einem hervorragenden 6. Platz an den WorldSkills 2024 in Lyon krönt Louisa Kistler, Fachfrau Gesundheit Lindenhofgruppe, ihre Teilnahme an den Berufs Weltmeisterschaften.

image

Internationale Auszeichnung für FaGe aus Bern

Bei den «Berufs-Weltmeisterschaften» World Skills erwies sich Louisa Kistler von der Lindenhofgruppe als beste Europäerin.

image

Neues Healthcare-Bildungszentrum in der Zentralschweiz

Die Organisation Xund errichtet im Kanton Zug ein Ausbildungszentrum für das Gesundheitswesen.

image

Unternehmerpreis für junge Spitex-Gründerin

Der Swissalbs-Award 2024 ging an Liridona Makica: Ihre Spitex Dona sei ein Beispiel für visionäre Herangehensweisen im Gesundheitswesen.

Vom gleichen Autor

image

Physiotherapie: Die Stolpersteine im Tarifstreit

Wie weiter im Tarifstreit in der Physiobranche? Die Frage ist: Welcher Streit – jener über die Tarifstruktur oder jener über den Preis?

image

So funktioniert die Sterbehilfe in Europa

In mehreren Ländern Europas ist die Sterbehilfe entkriminalisiert worden. Ein Überblick.

image

«Genau: Das Kostenwachstum ist kein Problem»

Für FMH-Präsidentin Yvonne Gilli ist klar: Es braucht Kostenbewusstsein im Gesundheitswesen. Aber es braucht keine Kostenbremse-Initiative.