USZ, CHUV und USB gehören zu Europas forschungsstärksten Spitälern

Seit der Jahrtausendwende haben sich die Patentanmeldungen europäischer Kliniken verdreifacht. Schweizer Häuser spielen vorne mit.

, 24. Oktober 2025 um 04:00
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Universitätsspital Zürich: Forschung am Institut für Klinische Chemie  |  Bild: USZ
Das Universitätsspital Zürich und das CHUV in Lausanne gehören zu den zehn forschungsstärksten Spitälern in Europa: Dies besagt eine Erhebung der Patent-Anmeldungen. Die Auswertung des Europäischen Patentamts in München ging unter anderem der Frage nach, welche Krankenhäuser in den letzten zwei Jahrzehnten am meisten Patente einreichten.
Dabei gelangten das USZ mit 364 Patenten und das CHUV mit 356 Patenten auf die Top-Ten-Liste.
Das Universitätsspital Basel folgt mit 317 Patenten auf Rang 11, und die HUG gelangten mit 181 auf Rang 23.
  • Europäisches Patentamt, in Kooperation mit Fraunhofer ISI: «The role of European public research in patenting and innovation», Oktober 2025.
Als aktivste Institution erwies sich – mit grossem Abstand – die Assistance publique - Hôpitaux de Paris: fast 2000 Patente. Dies hat allerdings auch mit dem französischen Zentralismus zu tun: Die AP-HP bündelt die Forschung gleich mehrerer Universitäten von Paris und Umgebung.
Doch auch insgesamt dominiert Frankreich die Auswertung (4’575 Patente), gefolgt von Deutschland (2’858) und Grossbritannien (2’500). Dann aber bringen drei kleinere Länder übermässig viel Druck auf die Innovations-Waage: Dänemark (1’579 Patente), Schweden (1’190) und die Schweiz (1’422).
Die Spitalforschung hat allerdings auch einen erheblichen Bias. Die Studie attestiert ihr sogar eine «extreme technological specialisation»: Fast 90 Prozent der eingereichten Patente konzentrieren sich auf vier Bereiche – Pharmazie, Biotechnologie, Medtech und biologische Materialanalytik. «Dieses Profil stärkt ihre Rolle als spezialisierte medizinische Innovationszentren innerhalb des europäischen Forschungs-Ökosystems», kommentiert dies die Studie.
Insgesamt haben Europas Forschungs-Spitäler ihren Anteil an eigenen Patentanmeldungen seit der Jahrtausendwende mehr als verdreifacht. Dahinter steht auch, dass sich die Häuser heute stärker darum kümmern, ihre Erfindungen zu schützen und kommerziell auszuwerten.
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