«Die Patientin oder der Patient trifft häufig unmittelbar nach dem Spitalaufenthalt in der Rehaklinik Seewis ein», erklärt Dr. med. Elefteri Marcel Buset, Chefarzt Kardiologie und Innere Medizin und Co-Leiter der Ärztlichen Direktion der
Rehaklinik Seewis: «Je nach Vorgeschichte kommt die betroffene Person zum Beispiel mit Operationsnarben, mit Wunden, oder mit einer kardialen Dekompensation. Die Patientin oder der Patient ist aufgrund der Grunderkrankung und des kräftezehrenden Aufenthalts im Spital meistens sehr geschwächt. Oftmals ist die Person verunsichert und ängstlich, weil sie nun in eine komplett neue Situation kommt und die Befürchtung und Angst gross ist, nochmals im Spital zu landen.»
An diese neue Umgebung muss sich eine Person zuerst gewöhnen. «In der Rehaklinik Seewis bieten wir eine übergeordnete Lifestylemodifikation an», sagt Dr. med. Elefteri Marcel Buset: «Das bedeutet, der gesamte Lebensstil einer Patientin oder eines Patienten wird angeschaut. Das Ziel ist, möglichst viele gesunde Verhaltensmuster in den Alltag einer Person zu implementieren. Damit soll verhindert werden, dass es krankheitstechnisch einen Rückfall gibt oder zumindest sichergestellt werden, dass ein Rückfall weniger schnell erfolgt.»
Prävention in der Rehaklinik Seewis
Prävention spielt in der Rehaklinik Seewis eine grosse Rolle. Die Rehaklinik Seewis übernimmt eine beratende Funktion. Das bedeutet, die Patientin oder der Patient lernt durch Vorträge von Ärztinnen und Ärzten der Rehaklinik etwas über die Krankheit sowie angebotene Behandlungsmöglichkeiten.
Dr. med. Elefteri Marcel Buset sagt dazu: «Die Vorträge sind ein wichtiger Bestandteil des Rehabilitationsprozesses. Die Rehaklinik Seewis, in der Talschaft Prättigau in den Bündner Bergen gelegen, ist dafür ein guter Standort. Dort können sich Patientinnen und Patienten wirklich in Ruhe und ohne ständige Ablenkung auf ihre Rehabilitation konzentrieren und durch die Vorträge mehr über ihre Krankheiten lernen.»
Die Rehaklinik Seewis ist darauf bedacht, dass das Personal im Rahmen der Prävention stetig auf einem aktuellen Wissensstand ist. So hat Dr. med. Elefteri Marcel Buset vor kurzem beispielsweise den Titel Kardiovaskulärer Präventivmediziner DGPR® erlangt. «Dabei konnte ich meine Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten in der Verhütung, Erkennung und Behandlung der Herz-Kreislauf-Risikofaktoren vertiefen», erwähnt Dr. med. Elefteri Marcel Buset.
Kardiologische Rehabilitation
Eine der Expertisen der Rehaklinik Seewis liegt in der kardiovaskulären Rehabilitation, in der es ein grosses Anliegen ist, die Patientinnen und Patienten mit einem effektiven Herz-Kreislauf-Training zu unterstützen.
Dr. med. Elefteri Marcel Buset erklärt: «Ein wichtiges Ziel der Rehaklinik Seewis ist, die zugrunde liegenden Ursachen von Herzerkrankungen, wie kardiovaskuläre Risikofaktoren, zu behandeln. Indem wir diese Risikofaktoren angehen, können wir nicht nur eine erneute Erkrankung verhindern, sondern auch das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder sogar stoppen.»
Dabei betreut die Rehaklinik Seewis Patientinnen und Patienten, die sich einer Bypass- oder Herzklappenoperation, einem Eingriff an der Hauptschlagader oder einer Implantation von Herzschrittmachern oder Defibrillatoren unterzogen haben. Das Augenmerk liegt dabei auf der Behandlung von folgenden Krankheiten:
- Koronare Herzerkrankung (Herzinfarkt, Angina pectoris) mit oder ohne Herzkathetereingriff.
- Herzrhythmusstörungen (z.B. Vorhofflimmern)
- Herzmuskelerkrankungen (z.B. Herzschwäche, Myocarditis)
- Herzklappenerkrankungen mit oder ohne Intervention
- Herzklappenentzündungen (Endokarditis)
- Psychische Belastung nach Herzerkrankung zur Krankheitsbewältigung und zum Abbau von Ängsten (Psychokardiologie).
Dazu werden von der Rehaklinik Seewis im Allgemeinen ein breites Spektrum an Physio- und Bewegungstherapien angeboten, die an die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten angepasst werden können. Daneben werden im Speziellen zusätzlich folgende interessante Beratungen angeboten: Rauchstoppberatung, Herzschwächeberatung, Diabetesberatung, Ernährungsberatung und ambulantes Schlucktraining.
In einer eigens kreierten
Therapiebroschüre sind zahlreiche weitere Informationen aufgelistet.
Psychiatrisch-Psychosomatische Rehabilitation
Eine weitere Expertise der Rehaklinik Seewis liegt in der psychiatrisch-psychosomatischen Rehabilitation, in der es ein grosses Anliegen ist, Psyche und Körper von Patientinnen und Patienten in die Balance zurückzubringen.
Prof. Dr. med. Dr. Martin Keck, Chefarzt Psychosomatik - Psychiatrie und Co-Leiter der Ärztlichen Direktion, erklärt: «Wenn die Psyche und der Körper aus dem Gleichgewicht geraten, kann dies zu einer Vielzahl von Krankheitssymptomen führen. Es ist wichtig zu verstehen, dass emotionale Beeinträchtigungen auch körperliche Auswirkungen haben können und umgekehrt. Unser Ziel ist es, einen ganzheitlichen und individuellen Ansatz zu verfolgen.»
Die verschiedenen Therapien finden teilweise in Einzeltherapien und Gruppentherapien statt. Das Augenmerk liegt dabei auf der Behandlung von folgenden Krankheiten:
- Stressfolgeerkrankungen
- Depressiven Zustandsbildern
- Angst- und Zwangsstörungen
- Problemen bei der Bewältigung belastender Lebensereignisse (zum Beispiel nach einem Arbeitsplatzverlust oder nach einer Trennung)
- Psychischen Störungen infolge von schweren körperlichen Erkrankungen.
In der psychiatrisch-psychosomatischen Rehabilitation wird bei den Beratungen ein starker Fokus auf den mentalen Bereich gelegt. Dies kommt beispielsweise in psychotherapeutischen Gesprächen, psychosomatischen Pflegesprechstunden, Atem- und Körpertherapien oder Autogenen Trainings zum Ausdruck. Aber auch Bewegungstherapien, Tanztherapien, Ergotherapien und Akupunktur sind Teil der angebotenen Therapien.
Internistisch-onkologische Rehabilitation
Ein weiterer Schwerpunkt der Rehaklinik Seewis liegt in der internistischen-onkologischen Rehabilitation, in der es ein grosses Anliegen ist, nach einem Spitalaufenthalt noch eingeschränkte Patientinnen und Patienten bestmöglich zu versorgen.
«Ein schwerer Schicksalsschlag wie eine Krebs-Erkrankung oder eine Bauchoperation stellt einen erheblichen Einschnitt in den Alltag dar», erklärt Dr. med. Elefteri Marcel Buset: «Selbst nach einer Behandlung im Akutspital ist die vollständige Genesung oft noch nicht erreicht. Die Operation oder die Chemotherapie führen in der Regel zu einer starken Erschöpfung oder einer Verminderung der Leistungsfähigkeit. Zudem können Schmerzen und nicht abgeheilte Wunden als Folgen der Operation auftreten.»
Das Augenmerk liegt dabei auf der Behandlung von folgenden Krankheiten:
- Körperliche Erschöpfungszustände nach Operationen oder Chemotherapie und Bestrahlung
- Linderung der Schmerzen in einem multimodalen Ansatz (Physiotherapie, Massagen, Medikamente)
- Psychologische Betreuung zur Krankheitsbewältigung und Abbau von Ängsten und Unsicherheiten
- Behandlung von Operationswunden durch unsere Wundexperten
Die angebotenen Beratungen sind sehr ähnlich wie bei der kardiologischen Rehabilitation. Insgesamt bietet die Rehaklinik Seewis also ein sehr breites Angebot an Beratungen, Therapien und Präventionsmassnahmen, um Patientinnen und Patienten die bestmögliche Rehabilitation zu ermöglichen.