Präventive Physiotherapie: Neu vergütet die Krankenkasse

Ab Juli 2026 können ältere Menschen mit Sturzrisiko von Präventionsmassnahmen profitieren. Sie werden von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung übernommen.

, 23. Juli 2025 um 07:54
image
Bild: Riviera-Chablais
Ab Juli 2026 wird die präventive Physiotherapie in den Katalog der Leistungen aufgenommen, die von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) vergütet werden. Diese neue Kostenübernahme betrifft Personen über 65 Jahre, die ein erhöhtes Sturzrisiko haben.
Es handelt sich dabei um eine Erweiterung der in der Krankenpflege-Leistungsverordnung (KLV) verankerten Leistungen. Ein «wichtiger Schritt für die Verankerung der präventiven Physiotherapie in der Grundversorgung», findet das Physioswiss laut ihrer Mitteilung.

Zwei anerkannte therapeutische Ansätze

Neu ist folgende Leistung im Katalog aufgenommen:
«Massnahmen der multifaktoriellen Untersuchung, Abklärung, Beratung, Instruktion, Koordination und Stärkung der Adhärenz bei Störungen mit moderatem oder hohem Sturzrisiko bei Personen ab dem vollendeten 65. Lebensjahr».
Bedingung ist, dass die Massnahmen gemäss folgenden Konzepten erfolgen.
  • Gemäss der Sturzprävention der Beratungsstelle für Unfallverhützng (BFU): «Manual Stopp Sturz, Vorgehen Physiotherapie» oder
  • Oder gemäss dem Konzept der Rheumalige: «Aufsuchende Sturzrisikoabklärung und -beratung»
Ab 1. Juli 2026 können Ärzte und Ärztinnen diese neue Leistung gemäss einem der beiden Konzepte verordnen. Die Entschädigung für diese neuen Leistungen müssen noch verhandelt werden. Es ist also noch nicht klar, ob und wie Physiotherapeutinnen die neuen Leistungen fakturieren können.
  • versicherer
  • Physiotherapie
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Gehälter von KVG-Managern «haben inakzeptable Höhen erreicht»

Die Kommission für soziale Sicherheit des Nationalrats kritisiert die hohen Gehälter einiger Krankenkassenmanagern und schlägt eine gesetzliche Deckelung vor.

image

Wenn qualifizierte Therapeuten als «in Ausbildung» gelten

Die Bewilligungspflichten sorgen für Verdruss in der Physiotherapie. Berufseinsteiger geraten ins Abseits, Praxen sehen sich bedroht. Der Branchenverband SwissODP fordert von den Kantonen mehr Pragmatismus – und mehr Respekt vor Diplomen.

image

Swica zahlt wieder für Genfer Privatkliniken

Die anderen grossen Kassen haben sich bereits mit den Spitälern geeinigt. Nun hat auch die Swica wieder einen Vertrag für ihre Privat- und Halbprivatpatienten in drei Genfer Kliniken.

image

Viva Health: Von der Ausnahme zur Regel

Letztes Jahr konnte das neuartige Grundversicherungs-Angebot im Jurabogen die Prämien stabil halten – es war ein spannender Spezialfall. Und jetzt?

image

Assura reagiert auf gefährdete Screening-Programme

Assura lanciert ein Grundversicherungsmodell für Frauen, das gynäkologische Vorsorge sowie Brustkrebs-Screenings franchisefrei abdeckt.

image

CSS Gruppe: Nachfolge von Philomena Colatrella geklärt

Mirjam Bamberger heisst die neue CEO der CSS. Sie kommt von der AXA-Gruppe.

Vom gleichen Autor

image

Reorganisation bei Swiss Medical Network

Genf und das Waadtland werden in der Region «Arc Lémanique» zusammengefasst, geleitet von Stanley Hautdidier. In der Geschäftsleitung kommt es zu mehreren Veränderungen.

image

Ensemble Hospitalier de la Côte: Neue Leiterin Chirurgie

Nach Stationen am CHUV und HUG kehrt Valentine Luzuy-Guarnero zum Waadtländer Gesundheitsnetzwerk EHC zurück.

image

Medizinstudierende wählen nach Fachattraktivität

Nicht Geld oder Lifestyle entscheiden – sondern die Faszination fürs Fach: Eine aktuelle Studie zeigt, dass Medizinstudierende ihre Berufswahl vor allem nach der Attraktivität des Fachgebiets treffen.