Zürcher Polizei verhaftet Ärztin am Behandlungstisch

Der Vorwurf: Kein gültiges Diplom und die Verwendung illegal eingeführter Medikamente.

, 17. Mai 2019 um 06:40
image
  • praxis
  • polizei
  • ärzte
Der Patient lag am vergangenen Mittwoch kurz vor dem Mittag auf dem Behandlungstisch einer Physiotherapie-Praxis in einem Zürcher Vorort. Doch es wurden weder Krankengymnastik noch Kräftigungsübungen gemacht. Es wurden Falten unterspritzt. Verantwortlich für die Behandlung: eine 35-jährigen serbische Ärztin und deren 29-jährigen Assistenten. Dann kam unerwarteter Besuch dazu. Polizisten der Zürcher Kantonspolizei tauchten in der Praxis auf - und verhafteten die beiden «bei der Durchführung unbewilligter Faltenunterspritzungen». Das schreibt die Polizei in einer Medienmitteilung.
Kein Diplom, illegal eingeführte Medikamente
Der Verdacht und Vorwurf: Die 35-Jährige verfüge über keine Schweizer Berufsausübungsbewilligung. Auch eine Arbeitsbewilligung lag offenbar nicht vor. Weiter wurden gemäss der Polizei diverse unter das Heilmittelgesetz fallende Medizinprodukte sichergestellt. Diese wurden mutmasslich illegal in die Schweiz eingeführt.
Gemäss der Polizei wurden die Praxisräumlichkeiten von der Geschäftsführerin der Praxis zur Verfügung gestellt. Die Frau wurde polizeilich befragt. Die Ärztin ohne Schweizer Diplom wurde gemeinsam mit ihrem Assistenten verhaftet.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

ChatGPT beantwortet Patientenfragen genauso gut wie Augenärzte

Die Ophthalmologie könnte zu den Fachgebieten gehören, die durch Künstliche Intelligenz besonders viel neuen Schub bekommen.

image
Gastbeitrag von Esther Wiesendanger

Da sind steigende Gesundheitskosten ja nur logisch

Getrennte Apotheken in Gruppenpraxen, Impfverbote in der Pflege, teure Zusatzkontrollen: Groteske Behörden- und Kassenentscheide lähmen die Versorgung. Sind wir Ärzte eigentlich Komiker?

image

«Physioswiss weiss, dass die grosse Mehrheit der Praxen einwandfrei abrechnet»

Trick 7311: Der «K-Tipp» wirft Physiotherapie-Praxen vor, einen zu hohen Tarif abzurechnen. Physioswiss erklärt, was rechtens ist.

image

Bern: Physiotherapie gehört in die integrierte Versorgung

Das Berner Kantonsparlament spricht sich klar für eine Stärkung der Physiotherapie aus: Sie soll in die Notfallstationen integriert werden – und mehr Kompetenzen bekommen. Der Regierungsrat muss dies nun angehen.

image

So will ein Landwirt die Tarifpartner entmachten

Die Hausärzte und Hausärztinnen sollen per Gesetzesänderung besser gestellt werden, verlangt eine Motion: Die Tarifpartner seien dazu nicht in der Lage.

image

Innovative Kinderradiologie am Kantonsspital Baden

Das Kantonsspital Baden setzt in seinem Neubau neue Massstäbe in der patientenfreundlichen Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Die Kinderradiologie bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen und arbeitet eng mit anderen Fachbereichen zusammen.

Vom gleichen Autor

image

Covid-19 ist auch für das DRG-System eine Herausforderung

Die Fallpauschalen wurden für die Vergütung von Covid-19-Behandlungen adaptiert. Dieses Fazit zieht der Direktor eines Unispitals.

image

Ein Vogel verzögert Unispital-Neubau

Ein vom Aussterben bedrohter Wanderfalke nistet im künftigen Zürcher Kispi. Auch sonst sieht sich das Spital als Bauherrin mit speziellen Herausforderungen konfrontiert.

image

Preisdeckel für lukrative Spitalbehandlungen?

Das DRG-Modell setzt Fehlanreize, die zu Mengenausweitungen führen. Der Bund will deshalb eine gedeckelte Grundpauschale - für den Direktor des Unispitals Basel ist das der völlig falsche Weg.