Vergleich zeigt, wo Spitex die kostengünstigere Lösung ist

Die Spitex ist bis Pflegestufe acht für die Gemeinden kostengünstiger als der Aufenthalt im Pflegeheim. Dies zeigt eine Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz.

, 2. Mai 2022 um 05:32
image
  • pflege
  • spitex
Für Pflegeheimbewohnende bis zur Pflegestufe acht ist die Spitex die kostengünstigere Lösung. Dies zeigt eine Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), welche die Spitex Region Birs in Auftrag gegeben hat. Zwei Drittel aller Pflegeheimbewohnenden im Kanton Basel-Landschaft stehen unterhalb dieser Stufe.
Die Projektstudie stellt die Betreuung durch die Spitex dem Aufenthalt in einem Alters- oder Pflegeheim gegenüber und vergleicht deren finanziellen Aufwand. Die Ergebnisse wurden im Jahresbericht 2021 des Spitex-Verbands Baselland vorgestellt, wie die «BZ Basel» berichtet.
Die Mehrkosten in den Pflegeheimen würden vor allem durch die Ergänzungsleistungen für Hotellerie und Betreuung entstehen, heisst es. Demnach sind die Kosten in diesem Bereich in der ambulanten Versorgung deutlich tiefer. 

Pflegekosten bei der Spitex höher

Für Titus Natsch, Direktor der Spitex Region Birs, bestätigt die Studie die Rolle der Spitex als wichtiger Player in der Altersversorgung. Der Trend weg von der stationären und hin zur ambulanten Betreuung müsse beschleunigt werden, sagt er der Zeitung.
Es geht ihm dabei nicht um den Abbau von Altersheimplätzen, sondern darum, keine neuen zu schaffen. Er sieht die Lösung in der Spezialisierung der Altersheime, beispielsweise betreffend die Betreuung von älteren Menschen mit Demenz, mangelndem sozialen Umfeld oder psychischen Problemen.
Die Projektstudie der FHNW zeigt ferner auf, dass die reinen Kosten der Pflege bei der Spitex höher sind als in Altersheimen. Natsch begründet das damit, dass die Spitex höher qualifiziertes Personal habe und auch Personen betreue, die aus dem Spital entlassen wurden und postoperative Behandlung benötigten.

  • Jahresbericht Spitex Birs (Studienresultate auf Seite 8 und 9)

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Biel: Spitalzentrum engagiert sich bei Spitex

Der Verein Spitex Biel-Bienne übernimmt die private Provitas Spitex – unterstützt vom SZB. Ziel: mehr Teamwork von Spital und Spitex.

image

Der häufigste «Käfer» in Heimen: Harnweg-Infekt

Blasenkatether sind die Ursache für die häufigste Infektion in Schweizer Alters- und Pflegeheimen. Der Bund will vorbeugen.

image

Neues Konzept: Wohnzimmer-Betreuung statt Spitalpflege

Die alternden Babyboomer müssten unbedingt zu Hause leben können, findet der Gesundheitsökonom Heinz Locher. Er fordert mehr Betreuung statt Pflege.

image

Das Wallis sucht seine Kantonspflegefachperson

Die Funktion der Kantons-'Nurse' gibt es inzwischen viermal in der Schweiz, in Genf wird darüber debattiert. Und das Wallis befindet sich in der Rekrutierungsphase.

image

Pflege modern gedacht: ICN präsentiert neue Berufsbeschreibung

Der Internationale Pflegeverband ICN hat erstmals seit Jahrzehnten seine Definition von Pflege und Pflegefachleuten überarbeitet. Sie betont Selbstständigkeit, Verantwortung und Vielfalt des Berufs.

image

Stephan Bachmann wird Präsident von Curaviva Basel-Stadt

Der ehemalige Direktor von Rehab Basel löst im kommenden Jahr Veronica Schaller ab.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.