Wikiderm: Ein Online-Nachschlagewerk für Hautärzte

Ein selbstständiger Dermatologe hat ein Kompendium entwickelt, auf dem das dermatologische Wissen laufend aktuell gehalten wird. Mitarbeit von Profis erwünscht.

, 23. Oktober 2015 um 08:13
image
  • trends
  • dermatologie
Wir präsentieren hier ja gern interessante Projekte, mit denen Health-Profis anderen Health-Profis helfen. Und ein bemerkenswertes Beispiel findet sich jetzt in der deutschen «Ärztezeitung»:  Es geht um das Informationsportal Wikiderm.
Entwickelt wurde Wikiderm vom Dortmunder Hautarzt Thomas Brinkmeier und vom Informatiker Michael Bussler. Der Name ist dabei Programm: Ähnlich wie Wikipedia soll das Online-Nachschlagewerk allen gratis zur Verfügung stehen – und es wird von Freiwilligen laufend fortgeschrieben.
Basis war offenbar das von Thomas Brinkmeier verfasste «Springer Kompendium Dermatologie», dessen Daten in Wikiderm einflossen. 

Frei zugänglich, administrativ kontrolliert

Gerade die Dermatologie eigne sich für das Wiki-Konzept, sagte Brinkmeier gegenüber der «Ärztezeitung»: Das Fach erlebe eine Wissensexplosion und eine Fülle von Neueinführungen, und das therapeutische Arsenal sei mittlerweile so umfangreich, dass man sich pharmakologisch auskennen muss.
Wikiderm, so der Dortmunder Dermatologie, sei «das einzige frei zugängliche, aber administrativ kontrollierte Wiki in der Dermatologie.»
Zwar gibt es auch andere Online-Angebote, aber sie sind entweder universitär geführt oder passwortgeschützt. Wer mitmachen, kommentieren und Fotos einstellen will, muss sich allerdings – logischerweise – registrieren.

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

«Im Gesundheitswesen braucht es Visionen statt Pflästerlipolitik»

Andreas Kistler über wirtschaftliche Zwänge, sinnentleerte administrative Aufgaben und die Entstehung von immer mehr Tätigkeiten, die keinen direkten Nutzen für Patienten stiften.

image

Wieso braucht es noch Packungsbeilagen?

Die EU erwägt, die Pflicht zum Beipackzettel abzuschaffen. Laut einer Umfrage in Dänemark finden das zwei Drittel der Apothekenkunden eine gute Idee.

image

Bitte einmischen! – Patientensicherheit neu gedacht

In England sollen sich Angehörige mehr in medizinische Abläufe einbringen: Eine Aktion unter dem Namen «Martha’s Rule» zeigt unerwartete Erfolge bei Sicherheit und Qualität. Jetzt wird die Idee auch in der Schweiz geprüft.

image

Wenn Erwartungen den Behandlungserfolg prägen

Glaube wirkt mit: Eine neue Studie zeigt, wie positive Erwartungen und gute Kommunikation den Behandlungserfolg verbessern können.

image

KSW: Das Spitalradio Winterthur ist Geschichte

Nach 46 Jahren ist Schluss: Aus Platzgründen kann das Radio-Angebot im Kantonsspital nicht weiterbetrieben werden.

image

Sätze, die man zu schwerkranken Patienten nicht sagen sollte

«Alles wird gut.» «Kämpfen Sie!» «Was haben die anderen Ärzte gesagt?»: Eine Studie identifiziert Floskeln, die kranke Menschen verunsichern können.

Vom gleichen Autor

image

Spital heilt, Oper glänzt – und beide kosten

Wir vergleichen das Kispi Zürich mit dem Opernhaus Zürich. Geht das? Durchaus. Denn beide haben dieselbe Aufgabe: zu funktionieren, wo Wirtschaftlichkeit an Grenzen stösst.

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.