Wie relevant soziale Medien für Spitäler sind

Jeder fünfte Nutzer in der Schweiz holt Informationen von Spitälern auch über Social Media. Dies zeigt eine aktuelle Studie der Fachhochschule Graubünden.

, 20. April 2021 um 05:57
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Auch Spitäler setzen Social Media längst für Kommunikation und Information ein. Ein Forschungsteam der Fachhochschule Graubünden wechselte die Perspektive und untersuchte erstmals das Nutzungsverhalten der Bevölkerung. 
Befragt wurden über 1'500 Menschen in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich. 90 Prozent unterhalten auf mindestens einer Plattform wie etwa Facebook oder Instagram ein eigenes Profil.
19 Prozent «folgen» dabei wiederum mindestens einem Spital. Die Schweiz weist diesbezüglich im Ländervergleich mit 21 Prozent eine relativ hohe Quote auf. Sie liegt knapp hinter Deutschland mit 22 Prozent und weit vor Österreich mit 14 Prozent. 

Welche Plattformen am stärksten genutzt werden

In der gesamten deutschsprachigen Region weisen Facebook (12 Prozent), Instagram (9 Prozent) und Youtube (8 Prozent) die höchsten Raten an Usern auf, die mindestens einem Spital auf der Plattform folgen. 
Für die Schweiz liefern die Plattformen Facebook mit 13 Prozent, Instagram mit 11 Prozent und Youtube mit 10 Prozent ebenfalls die höchsten Quoten, wie der Forschungsbericht weiter zeigt. 
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Fachhochschule Graubünden

In unserem Nachbarland weniger üblich 

Für Deutschland sind die Raten für einzelne Plattformen, auf denen User Spitälern folgen, mit Facebook (15 Prozent), Instagram (11 Prozent) und Youtube (9 Prozent) relativ ähnlich. 
Hingegen scheint es insgesamt in Österreich weniger üblich zu sein, Social Media Seiten von Spitälern zu folgen. Dies widerspiegelt sich in den eher niedrigen Raten auf Facebook (8 Prozent), Instagram (6 Prozent) und Youtube (6 Prozent).

Was Nutzer am meisten wünschen

Und welche konkreten Inhalte mögen Nutzer von Spital-Seiten? Am meisten werden den Autoren zufolge allgemeine Sach- und Fach-Informationen aus dem Gesundheitsbereich geschätzt. So erachten die befragten Personen Beiträge zu akuten Gesundheitssituationen wie derzeit Covid-19 als besonders wünschenswert. Andererseits werden beispielsweise Beiträge zu Mitarbeitenden oder unterhaltsame Beiträge eher nicht bevorzugt. 
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Fachhochschule Graubünden

Abgestimmte Kommunikations-Strategie ist zentral

User schätzen tendenziell Inhalte mit Fach- und Sachbezug demnach mehr als Beiträge zu zwischenmenschlichen oder unterhaltenden Themen. Dies zeige die Komplexität, welche mit einer zielgerichteten Multikanal-Kommunikation für Spitäler auf Social Media einhergehe, sagt Sebastian Früh, Studienautor und Projektleiter am Schweizerischen Institut für Entrepreneurship. Von grosser Bedeutung seien deshalb eine darauf abgestimmte Kommunikations-Strategie sowie der Einsatz von entsprechenden Tools und Methoden, so Früh. 
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