Was Ärzte und Pflege pro Kopf kosten

Die Vergütung des Pflegepersonals pro Einwohner liegt um einen Drittel höher als jene der Ärztinnen und Ärzte. Dies geht aus offiziellen Zahlen des Bundes hervor.

, 13. Oktober 2020 um 08:19
image
  • spital
  • pflege
  • praxis
  • vergütung
  • ärzte
Die Vergütung des ärztlichen Personals beläuft sich auf 954 Franken pro Einwohner. Die Mehrheit dieses Betrags kommt Ärztinnen und Ärzten zugute, die im Spitalbereich tätig sind: 584 Franken, gegenüber 367 Franken in Arztpraxen und ambulanten Zentren. Dies zeigt die aktuelle Erhebung «Gesundheitspersonal» vom Bundesamt für Statistik (BFS) mit Zahlen aus dem Jahr 2018.
Mit 1 270 Franken ist die Vergütung des Pflegepersonals um einen Drittel höher als jene der Ärztinnen und Ärzte. Knapp die Hälfte dieses Betrags entfällt auf das Pflegepersonal im Spitalbereich, gut ein Drittel auf das Personal in sozialmedizinischen Institutionen und der Rest auf das Spitex-Personal.
image
Screenshot BFS

Agglomerationen heben sich deutlich ab

Die Vergütung im Verhältnis zur Wohnbevölkerung gibt Auskunft über das Gewicht der einzelnen Funktionen im Gesundheitssystem und in der regionalen Wirtschaft. Die Vergütungen sind definiert als Löhne, die an Angestellte gezahlt werden, oder als Gewinn des Einzelunternehmens.
Die Regionen mit den grössten Agglomerationen und wichtigsten Spitälern (Genferseeregion, Bern, Basel und Zürich) heben sich mit den höchsten Beträgen pro Kopf deutlich ab. Diese Konzentration der Vergütung zugunsten der Ärzte betrifft sowohl Spitäler als auch Arztpraxen und ambulante Zentren.

Vergleichbares Bild beim Pflegepersonal

Die Verteilung der Vergütung des Pflegepersonals ist mit jener der Ärztinnen und Ärzte vergleichbar: In dicht besiedelten Regionen mit einem Spital von weitreichender Bedeutung sind die Beträge höher. Die Randregionen fallen allerdings nicht weit ab, insbesondere aufgrund der Vergütungen in sozialmedizinischen Institutionen und im Spitex-Bereich. 
image
Screenshot BFS
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image
Gastbeitrag von André Plass

Eine unabhängige Anlaufstelle garantiert mehr Qualität

Unabhängige Qualitätskontroll- und Meldezentren fürs Gesundheitswesen könnten die Patientenversorgung stark verbessern.

image

Der Réseau de l'Arc reicht bald bis ins Tessin

Das neue Grundversorgungsmodell benötigt einen Wachstumsschub. Aber die Macher haben ein aktuelles Argument – die Krankenkassenprämien.

image

Arzt & Co.: Das Kinderarzthaus wird erwachsen

Die neu gegründete Firma Arzt & Co. eröffnet eine erste Hausarztpraxis in Baden. Sie ist ein Schwesterunternehmen der Kinderarzthaus-Gruppe.

image

KSA: Weiterer Abgang in der Geschäftsleitung

Sergio Baumann ist nicht länger beim Kantonsspital Aarau tätig: Der Betriebsleiter, der zeitweise als interimistischer CEO fungierte, hat sein Büro bereits geräumt.

image

Jede Notfall-Konsultation kostet 460 Franken

Notfallstationen werden immer öfter besucht. Eine Obsan-Studie bietet neue Zahlen dazu. Zum Beispiel: 777'000 Personen begaben sich dreimal in einem Jahr auf den Spital-Notfall.

image

Zürcher Krankenhäuser und Versicherer haben sich geeinigt

Nun ist ein jahrelanger Streit beendet: Die Zürcher Spitäler vereinbaren mit Helsana, Sanitas und KPT einen Taxpunktwert von 93 Rappen - ein Kompromiss.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.