Wann würden die Leute ihre Gesundheitsdaten teilen?
Eine kleine Umfrage besagt: Herr und Frau Schweizer würden auf Anreize reagieren – und dann Versicherern eher gewisse Daten anvertrauen.
, 8. März 2017 um 09:44- Knapp die Hälfte der Befragten zeichnet bereits heute Gesundheitsdaten auf.
- Am häufigsten werden dabei Schritt- und Fitnessdaten gemessen.
- Kaum erhoben werden andererseits eher medizinische Messdaten wie Blutdruck oder Cholesterinspiegel.
- Der Unterschied erklärt sich wohl einerseits aus der Machbarkeit. Aber wichtig ist auch die Motivation zur Aufzeichnung: Knapp die Hälfte der Befragten zeichnet Daten auf, um eine Übersicht über sportliche Leistungen zu erhalten (46 Prozent davon tun dies aus blosser Neugie; 42 Prozent, um ein Fitnessziel zu erreichen). 36 Prozent wollen mit den Aufzeichnungen ihren Gesundheitszustand überwachen.
- Von den Befragten, die heute keine Gesundheitsdaten aufzeichnen, wollen nur 13 Prozent in Zukunft damit beginnen. Das heisst also, dass etwa 40 Prozent der Menschen grundsätzlich skeptisch sind.
- Dies ändert sich leicht, falls die Versicherten im Gegenzug einen angemessenen Vorteil von ihrem Krankenversicherer enthalten. Unter dieser Voraussetzung sind 43 Prozent bereit, Gesundheitsdaten aufzuzeichnen.
- Allerdings: Bei intimen Datenkategorien wie persönlichem Wohlbefinden oder Alkoholkonsum nimmt die Offenlegungsbereitschaft signifikant ab.
- Sie steigt jedoch wieder an, wenn es Anreize gibt. Konkret: Prämienrabatte auf die Grund- und Zusatzversicherung stellen für die Versicherten den grössten Anreiz dar, ihre Gesundheitsdaten zu teilen.
- Wenn mit dem Datenaustausch eine individuelle Gesundheitsberatung verbunden wäre, so wäre dies immerhin für ein Drittel der Befragten interessant.
- Zur gesamten Studie: EY Schweiz, «Dying, Surviving or Thriving. Strategische Analyse des Schweizer Krankenversicherungsmarktes», Januar 2017.
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