Verein «Pflegedurchbruch» startet Petition

Jetzt macht der Verein «Pflegedurchbruch» Druck: Die Pflegeinitiative müsse konsequent und vollständige umgesetzt werden, so lautet die Forderung.

, 17. Mai 2022 um 09:30
image
Der Verein «Pflegedurchbruch» hat vor wenigen Tagen eine Petition  gestartet. Bereits 1’249 Personen (Stand heute 11 Uhr) haben diese unterzeichnet.
Der berufspolitische Verein fordert eine «konsequente und vollständige Umsetzung der Pflegeinitiative». Nur wenn die Initiative als Ganzes umgesetzt werde, würden sich die prekären Zustände in der Pflege verbessern, schreibt der Verein.

Ausbildungsoffensive genüge nicht

Die vorgesehene Ausbildungsoffensive in einer ersten Etappe der Umsetzung reiche nicht aus, da weiterhin 40 Prozent der Pflegenden aufgrund der schlechten Rahmenbedingungen den Beruf verlassen würden, heisst es im Petitionstext.
Im Pflegebereich sind derzeit rund 13’000 Stellen unbesetzt – das sind fast 1’000 mehr als Ende 2021. Gemäss Yvonne Ribi, Geschäftsführerin des Schweizer Berufsverbands der Pflegefachpersonen (SBK), steigen monatlich 300 Pflegende zusätzlich aus.
Damit nicht noch mehr Pflegende den Beruf verlassen würden, müssten die Arbeitsbedingungen «massiv verbessert» werden, schreibt der Verein «Pflegedurchbruch». Es brauche deshalb viel mehr Ausbildnerinnen und Ausbildner und genügend Personal auf den Stationen sowie im ambulanten Bereich.

«Abwärtsspirale muss gestoppt werden»

Einer, der die Petition unterzeichnet hat, ist der diplomierte Pflegefachmann Patrick Hässig. Die Abwärtsspirale in der Pflege müsse so schnell wie möglich gestoppt werden, schreibt der einstige Radiomoderator auf Twitter. Die Pflegenden würden nicht primär mehr Lohn wollen, schreibt Hässig. Eine Reduktion der Wochenarbeitszeit von etwa 42 Stunden auf 38 Stunden stehe für viele im Vordergrund. Eine verträglichere Dienstplanung sei das A und O. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Pflegeinitiative: Ausbildungsbeiträge ja – aber…

In St. Gallen sollen die Pflegefachleute unter Umständen ihre Unterstützungsgelder wieder zurückzahlen. Und in der Zentralschweiz prüfen die Kantone eine Ausbildungspflicht für Notfall- und Intensivpflege.

image

Pflegeberufe sind besser, als man draussen meint

Eine Studie zeigt: Pflegende finden ihren Beruf attraktiver als die Durchschnitts-Bevölkerung. Es dürfte sich also lohnen, allgemein besser über die Chancen der Pflegeberufe zu informieren

image

Pflegepersonal: Protest gegen Rekrutierung aus armen Ländern

Mehrere Organisationen lancieren einen Aufruf: Die Schweiz verletze immer noch den WHO-Kodex für die Anwerbung von Gesundheitsfachleuten, so die Kritik.

image

Kantonsspital St.Gallen sucht neues GL-Mitglied

Barbara Giger-Hauser tritt per sofort als Leiterin des Departements Pflege und therapeutische Dienste zurück.

image

BFS-Statistik: Private Spitex-Anbieter boomen

Die Pflegeleistungen der 'Privaten' kosten 37 Prozent weniger als bei öffentlichen Anbietern. Allerdings verrechnen sie 2,5-mal mehr Pflegestunden.

image

Pflege: So gross wird die Ausbildungs-Lücke im Kanton Zürich

In den nächsten fünf Jahren dürfte mehr als ein Fünftel des Bedarfs an gut ausgebildeten Pflegefachleuten nicht abgedeckt sein – sagt eine Obsan-Studie.

Vom gleichen Autor

image

«Ich brauchte nach der Pause mindestens drei Jahre»

Daniela Fürer arbeitete rund eineinhalb Jahre als Intensivpflegefachfrau, dann wurde sie Mutter und machte eine lange Pause – bis zum Wiedereinstieg.

image

Quereinstieg Pflege: Hunger auf beruflichen Neubeginn

Der Rucksack von Annette Gallmann und Peter Kienzle ist gefüllt mit allerhand Arbeits- und Lebenserfahrung. Die 47-jährige Gastronomin und der 52-jährige Art Director machen die Ausbildung HF Pflege.

image

Hat das Stethoskop auf Arztfotos seine Berechtigung?

Ärztinnen und Ärzte werden fast immer mit einem Stethoskop um den Hals abgelichtet. Braucht’s das? Und: Ist das medizinische Diagnoseinstrument überhaupt noch zeitgemäss?