Patientennutzen: Unispital und Roche kooperieren

Das Universitätsspital Basel und der Pharmariese Roche gehen eine Partnerschaft bei Lungenkrebs ein. Diese ist in ihrer Form bisher einzigartig in der Schweiz.

, 16. September 2020 um 06:42
image
Das Universitätsspital Basel (USB) und der Pharmakonzern Roche arbeiten künftig im Bereich Value Based Healthcare (VBHC) zusammen. Im gemeinsamen Projekt geht es darum, den Patientennutzen bei Lungenkrebs und die Kosten zu messen - und zu vergleichen. 
Der Ansatz der wertebasierten Gesundheitsversorgung ist ein wichtiges Element der Strategie des USB, das Unispital hat sich auf diesem Gebiet bereits eine internationale Anerkennung geschaffen. «Wir wollen Exzellenz nicht nur predigen, sondern auch mit Daten demonstrieren», sagt dazu der ärztliche Direktor Christoph A. Meier.
Die Zusammenarbeit ist laut Mitteilung auf vorerst zwei Jahre ausgelegt und soll dank der Erhebung von PROMs (Patient-reported outcome measures) Daten zur Verbesserung der individuellen Behandlungsqualität bei Lungenkrebs-Patienten liefern. PROMs messen den individuell wahrgenommenen Wert einer Behandlung.

Roche möchte Erkenntnisse für Vergütungsmodelle

Die gemeinsame Initiative ist in ihrer Form bisher einzigartig in der Schweiz, wie die beiden Partner mitteilen. Das USB und Roche hoffen damit, die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs zu verbessern und optimal auf die individuellen Bedürfnisse der betroffenen Personen einzugehen. Die anonymisierten Daten sollen systematisch analysiert werden, um Erkenntnisse über die Möglichkeiten von personalisierten Behandlungsansätzen zu gewinnen.
Der VBCH-Ansatz ist auch bei Roche nicht neu. Dieser ist Bestandteil eines umfassenden Ansatzes zu personalisierten Medizin. Kerngedanke einer wertebasierten Gesundheitsversorgung ist es, den Wert einer Behandlung aus Patientensicht zu messen. Für Roche ist dies das erste Projekt dieser Art in der Schweiz. Der Pharmariese möchte damit unter anderem auch Erkenntnisse für nachhaltige Vergütungsmodelle gewinnen, in denen die Effektivität von Behandlungen aus Patientensicht stärker in den Vordergrund rücken soll. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Eine Zusammenarbeit, vernetzt wie das Gefässsystem

Wie in den meisten anderen medizinischen Fachbereichen setzt das Spital Lachen auch in seinem Gefässzentrum auf eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie garantiert den Patientinnen und Patienten eine professionelle und ganzheitliche Diagnostik, Behandlung und Nachbehandlung.

image

Integrative Medizin im Fokus

Am 20. September 2025 findet in Basel das dritte Basler Symposium für Integrative Medizin (BasIM) statt. Führende Wissenschaftler:innen, Ärzt:innen, Pflege- und Therapiefachpersonen sowie Forschende informieren über aktuelle Evidenz in der Integrativen Medizin. Credit Points werden vergeben.

image

Ressourceneffizienz bei Schweizer Spitälern

Interview von Unite mit Andrea Raida M.Sc., Projektleiterin Health Care Logistics am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, über Ergebnisse des Forschungsprojekts «Green Hospital»

image

Universitätsspital Basel macht keinen Verlust mehr

Es wäre übertrieben von einem Gewinn zu schreiben. Aber nach einem Jahr mit 46 Millionen Franken Verlust hat sich das Basler Unispital erholt.

image

USA kappen Medizin-Forschung: Schweiz verliert Zugang zu NIH-Millionen

Die National Institutes of Health legen ihre internationale Förderung weitgehend auf Eis. Dies trifft Dutzende Organisationen auch hier.

image

Spital Lachen rückt die Gefässmedizin ins Zentrum

Gefässerkrankungen sind verbreitet und können Menschen jeden Alters betreffen. Unbehandelt können schwerwiegende Komplikationen wie Gefässverschlüsse oder Organschäden folgen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist essenziell – genau hier kommt das Gefässzentrum des Spitals Lachen ins Spiel.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.