Dass das Schicksal der Spitäler die Bevölkerung bewegt – dies zeigte sich gestern wieder in Appenzell Ausserrhoden. Da stellten sich Mitglieder der Spitalgruppe SVAR und der Regierung einer Diskussion über die Zukunft des Spitals Heiden – und der Kursaal im Ort war rappelvoll.
Die Stimmung sei dabei eindeutig gewesen, berichtete der
Reporter des Regionaljournals von Radio SRF: «Die Bevölkerung ist unzufrieden». An der Veranstaltung habe sich ein erhebliches Misstrauen gegenüber dem SVAR-Verwaltungsrat manifestiert.
Wenig zu präzisieren
Anfang September
war bekannt geworden, dass das Spital Heiden sich künftig auf die Innere Medizin und die Geburtshilfe konzentrieren will. Derweil wird die operative Tätigkeit der chirurgischen Fächer an die Hirslanden-Klinik am Rosenberg verlegt, die ebenfalls in Heiden steht.
Bei der Versammlung im Kursaal blieben nun auch viele Fragen über die Zukunft des Personals offen: Wieviele Stellen werden abgebaut? Wer ist betroffen? Wer kann an die Hirslanden-Klinik am Rosenberg wechseln? Angesichts der weiterhin laufenden Verhandlungen konnte die Spitalleitung um Präsidentin Christiane Roth hier wenig präzisieren. Bestätigt wurde aber, dass das neue Modell bereits ab Januar nächsten Jahres laufen soll.
Routine vom Rosenberg
Und: Auch danach sollen Operationen am Spital Heiden möglich sein. Die Hirslanden-Klinik am Rosenberg werde ein OPs- und ein Anästhesie-Team stellen, welches im SVAR-Spital präsent sein soll – 24 Stunden im Tag, 365 Tage im Jahr. Dies insbesondere, um die Sicherheit bei den Geburten zu gewährleisten.
Der Vorteil: Die Hirslanden-Ärzte dürften dereinst eine grössere Routine haben für chirurgische Noteingriffe als die Ärzte des Spitals Heiden. Und durch die «Abstellung» der Rosenberg-Mediziner steht ein grösserer Personalpool zur Verfügung – es gibt also mehr Flexibilität.
Weiter Weg von Heiden nach Herisau
All dies vermochte die Gemüter allerdings nicht zu beruhigen. Am Rande der Veranstaltung, so meldet das Regionaljournal SRF, kündigte der Hausarzt Teddy Kaufmann an, dass am Sonntag Mitte November ein Protestmarsch geplant ist: Er führt von Heiden nach Herisau (wo das andere Spital der SVAR-Gruppe steht und weiterbetrieben werden soll).
Der Gang solle eben auch zeigen, «der Weg dorthin weit ist».