Bekannter Chefarzt will in den Nationalrat

Pietro Vernazza vom Kantonsspital St. Gallen (KSSG) steigt bei den kommenden Nationalratswahlen ins Rennen: für die Grünliberalen.

, 6. Juni 2019 um 06:17
image
  • kantonsspital st. gallen
  • spital
  • gesundheitspolitik
Die St.Galler Grünliberalen wollen im Herbst ihren Sitz im Eidgenössischen Parlament zurückerobern. Als Zugpferd spannt die Partei nun den bekannten Mediziner Pietro Vernazza ein, wie das «St. Galler Tagblatt» meldet. 
Pietro Vernazza (1956) ist Chefarzt der Infektiologie und seit 1985 beim Kantonsspital St. Gallen (KSSG) tätig. Er gilt als international bekannter HIV-Spezialist. Der Arzt war unter anderem während vielen Jahren Mitglied und Präsident der Eidgenössischen Kommission für sexuelle Gesundheit. 

Umwelt, Energie und Gesundheit

Offiziell bestätigen wollte die Parteispitze die Nomination von Vernazza gegenüber der Zeitung nicht. Pietro Vernazza sagte aber am Donnerstagmorgen gegenüber Medinside, dass er für die Grünliberalen ins Rennen steige. 
Seine politischen Schwerpunkte sind Umwelt- und Energiethemen. So wollte er als engagierter Student in der Zeit der Atomschutz-Initiative etwa den Bau von Atomkraftwerken verhindern. Weiter will sich Vernazza, nicht ganz überraschend, für das Thema Gesundheitspolitik einsetzen. Die beste medizinische Leistung sei nicht notwendigerweise diejenige, die am meisten koste, schreibt er in seinem politischen Profil. 

Bereits mehrere Ärzte für Bern nominiert

Er ist nicht der einzige Mediziner, den es ins Bundeshaus zieht. Auch FMH-Vorstandsmitglied Yvonne Gilli lässt sich für die kommenden Wahlen aufstellen: Die Ärztin will im Herbst ihren Sitz für die St. Galler Grünen zurückerobern. 2015 war die Nationalrätin der Grünen Partei nach acht Jahren im Nationalrat nicht wiedergewählt worden. 
Zudem will auch der frühere SP-Nationalrat Franco Cavalli mit der Gruppe Forum Alternativo mit den Grünen zurück ins Bundesparlament. Der 76-jährige Tessiner Arzt politisierte ab 1995 zwölf Jahre lang im Nationalrat. Er kandidiere unter anderem wegen der unhaltbaren Zustände im Gesundheitswesen. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

So will das Kantonsspital Graubünden Gewaltopfern helfen

Das Kantonsspital Graubünden in Chur betreibt neu die Sprechstunde «Forensic Nursing». Das Angebot ist das erste dieser Art in der Deutschschweiz.

image

Kantonsspital Winterthur lässt Gender-Leitfaden nun doch fallen

Das Kantonsspital Winterthur zieht die gendergerechte Sprachempfehlung zurück. Der Druck ist wohl zu gross geworden.

image

Christian Britschgi wechselt als Chefarzt nach Winterthur

Christian Britschgi leitet künftig die medizinische Onkologie und Hämatologie im Kantonsspital Winterthur.

image

Zwei der grössten Psychiatrie-Kliniken wollen fusionieren

In Bern bahnt sich eine Elefantenhochzeit an: Die zwei eh schon grössten Kliniken wollen sich zu einer vereinigen.

image

Mobbing-Streit in Solothurn droht zu eskalieren

Seit Monaten schwelt bei den Solothurner Spitälern ein Konflikt. Nun erhebt auch der Berufsverband schwere Vorwürfe und droht sogar mit Klage.

image

Barbara Nietlispach wird Chefärztin im Wallis

Die Klinik Frau–Kind des Spitalzentrums Oberwallis (SZO) stellt sich neu auf und geht eine neue Kooperation ein.

Vom gleichen Autor

image

Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt

Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.

image

Warum hunderte Pflegekräfte derzeit «Rücktrittsschreiben» verfassen

Eigentlich möchten viele Pflegefachpersonen ihrem Beruf gar nicht den Rücken kehren. Doch das System zwingt sie dazu, wie eine aktuelle Kampagne in den USA exemplarisch zeigt.

image

Ärzte erhalten von Ärzten eine Sonderbehandlung

Ärzte als Patienten kriegen bestimmte Privilegien, die andere Patienten oder Patientinnen nicht erhalten würden. Dies sagt die grosse Mehrheit der in einer Studie befragten Ärzte.