Pflege: Wie der Impfstatus das Arbeitsverhältnis beeinflusst

Eine Ostschweizer Privatklinik hat eine angehende Fachangestellte Gesundheit (FaGe) entlassen. Der Grund: Sie war nicht geimpft.

, 6. November 2017 um 08:32
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Nach rund zwei Monaten hat eine St. Galler Privatklinik den Lehrvertrag mit einer Fachangestellten Gesundheit (FaGe) gekündigt. Die Arbeitsstelle verliert die Lernende, weil sie keinen Impfausweis besass.
Sie und ihre Eltern hätten sich bewusst gegen jegliche Impfungen entschieden, lautete ihre Begründung, wie die Zeitung «Ostschweiz am Sonntag» meldet. Die Privatklinik bot an, die im Reglement des Spitals vorgesehenen Impfungen nachzuholen.

«Schutz der Patienten wichtiger»

Es überfordere das Immunsystem, gleichzeitig mehrere Impfstoffe gespritzt zu bekommen, so das Argument der jungen Frau und deren Mutter. Sie schlugen vor, die Impfungen über einen längeren Zeitraum vorzunehmen.
Die Ostschweizer Klinik war damit nicht einverstanden und löste den Lehrvertrag mit der angehenden FaGe auf. Der Schutz von Patienten und Pflegenden sei höher zu gewichten als das individuelle Verhalten und die Ansichten jedes Mitarbeitenden, so die Begründung.
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