Spital Bülach: Mehr Personal, weniger Gewinn

Im ersten Jahr als Aktiengesellschaft musste das Spital fürs Zürcher Unterland teils Arbeitszeiten senken. Leicht rückläufig waren die stationären Fälle, während die ambulanten Behandlungen deutlich zunahmen.

, 6. April 2016 um 09:08
image
  • spital
  • spital bülach
  • jahresabschluss 2015
  • zürich
Der Betriebsertrag (Umsatz) des Spitals Bülach erreichte letztes Jahr 130,9 Millionen Franken – dies war 1 Prozent weniger als 2014. Der Rückgang erklärt sich aber aus einem Basiseffekt – konkret: Im Vorjahr waren ausserordentliche Erträge verbucht worden.
Allerdings wurden 2015 auch etwas weniger Patienten stationär behandelt: Die Zahl reduzierte sich von 10'534 auf 10'441 Fälle. Dabei sank die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von 5,4 auf 5,3 Tage.
Auf der anderen Seite nahmen die ambulanten Behandlungen deutlich zu – von 49'771 auf 53'336.

Zusatzstellen für lückenlose Versorgung

Der Betriebsaufwand des Spitals Bülach erhöhte sich von 115,2 Millionen auf 118,1 Millionen Franken. Dazu trug bei, dass die Zahl der Angestellten ebenfalls zunahm. Ende letzten Jahres bot das Spital fürs Zürcher Unterland 808 Vollzeitstellen an – 29 mehr als noch ein Jahr zuvor. Die Stellen verteilten sich auf 1'098 Beschäftigte, davon 116 in der Ausbildung. 
Zur Mitteilung: «Spital Bülach weiterhin auf gutem Weg»
Das Spital erklärt die personelle Aufstockung übrigens damit, dass nun – als AG – das obligationenrechtliche Arbeitsgesetz voll zur Anwendung gelangt ist. Dies wiederum verlangte gewisse Zusatzstellen, um eine lückenlose Versorgung zu bewahren.

EBITDA-Marge knapp unter 10 Prozent

Der EBITDA fiel mit 12,8 Millionen Franken etwas tiefer aus als im Vorjahr. Damit ergab sich eine EBITDA-Marge von 9,8 Prozent.
Am Ende, nach Abschreibungen und Zinsen sowie einem betriebsfremden Ergebnis von knapp über 0,4 Millionen Franken, konnte das Spital einen Betriebsgewinn von 4,5 Millionen Franken verbuchen; dies war halb so viel wie im Vorjahr (2014: 9,1 Millionen Franken).
Der Generalversammlung wird vorgeschlagen, diesen Betrag vollständig dem Eigenkapital zuzuweisen. Die Vereinbarung zwischen den Aktionärsgemeinden besagt, dass in den ersten fünf Jahren nach der Gründung der Aktiengesellschaft keine Dividenden ausbezahlt werden.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Viktor 2023: «Ich freue mich auf die Bekanntgabe der Gewinner»

Hirslanden-CEO Daniel Liedtke ist in der Jury des Viktor Awards, zugleich unterstützt die Spitalgruppe die Aktion bereits zum zweiten Mal. Weshalb, sagt er im Interview.

image

Bern: 100 Millionen, um die Spitäler zu stützen

Die Kantonsregierung plant einen Finanzschirm, damit Listenspitäler im Notfall gerettet werden können.

image

LUKS Luzern: Neuer Leiter des Radiologie-Zentrums

Alexander von Hessling ist seit 2015 am Institut für Radiologie und Nuklearmedizin des LUKS und hat die Sektion für Neuroradiologie aufgebaut.

image
Die Schlagzeile des Monats

«Es kann ja nicht sein, dass die Kernkompetenz der Jungen die Administration ist»

In unserer Video-Kolumne befragt François Muller jeweils Persönlichkeiten aus der Branche zu aktuellen Fragen. Diesmal: Michele Genoni, Präsident der FMCH.

image

Onkologie: Von diesen fünf Behandlungen wird abgeraten

Dazu gehört der Einsatz der PET für die Früherkennung von Tumorrezidiven und die prophylaktische Gabe von Medikamenten gegen Übelkeit.

image

Basler Privatspitäler wollen auch günstige Darlehen vom Kanton

In Basel geht der Streit zwischen Privatspitälern und Universitätsspital weiter: Die Privatspitäler wollen künftig ebenfalls Kredite vom Kanton.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.