So will Graubünden den Gesundheitstourismus ankurbeln

Wie können Leistungserbringende gezielt ausserkantonale und ausländische Gäste nach Graubünden holen? Der Kanton skizziert es in einem neuen Leitbild.

, 17. August 2021 um 13:16
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Der Kanton Graubünden sieht im «Gesundheitstourismus» seit längerem ein Marktpotenzial. Die grösste Ferienregion der Schweiz will sich deshalb mehr und mehr als Gesundheitsregionen positionieren. Auch die Bündner Regierung unterstützt das Vorhaben und will «fördernde Rahmenbedingungen für die entsprechende Angebotsentwicklung» schaffen. Dies geht aus dem neuen Leitbild «Gesundheitstourismus» hervor, erarbeitet von Vertretern aus den Bereichen Gesundheit, Tourismus, Forschung, Wirtschaft und Verwaltung.
Primär ist die Eigeninitiative, die Kreativität und die Kompetenz der Leistungserbringenden im Gesundheitswesen und im Tourismus gefragt, wie darin zu lesen steht. Interessenten aus dem Gesundheits- und Tourismusbereich würden durch die «Koordinationsstelle Gesundheitstourismus Graubünden» in ihren Bestrebungen unterstützt. Der Kanton stellt zudem die Marke «graubünden» zur Vermarktung gesundheitstouristischer Produkte zur Verfügung.

Regierung will Think Tank einsetzen

Um die Vernetzung zu fördern, soll darüber hinaus ein «Think Tank» mit Fachpersonen eingesetzt werden. Diese evaluieren mit Vertretenden des Gesundheitsamts und des Amts für Wirtschaft und Tourismus erfolgversprechende Trends, stellen Kontakte zu Investoren und anderweitig Interessierten her und können als Experten die Leistungserbringenden in der Projekt-Umsetzung begleiten.
Auf einer für den Gesundheitstourismus entwickelten «B2B-Website» werden unter anderem Informationen über Projekte und Angebote, Veranstaltungen, künftige Trends, «Best Practice» Beispiele aus dem In- und Ausland sowie Fact Sheets für interessierte Partner und Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt und kommuniziert.

Ferienwohnungsbesitzende im Visier

Gemäss Leitbild sollen in den drei Geschäftsfeldern «Prävention» (z.B. betriebliches Gesundheitsmanagement), Personen mit «Mobilitätseinschränkungen» und «Ferienwohnungs-Besitzende» Potenziale erschlossen und ausgeschöpft werden.
Dabei sollen die rund 55’000 ausserkantonalen Ferienwohnungs-Besitzenden mit ihren Familien eine der interessantesten und am ehesten zugänglichen Nachfragegruppen für gesundheitstouristische Leistungen darstellen. 
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Screenshot Studie «Sana per Raetia»
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