So viel investieren Berner Spitäler in Bauten

Öffentliche Spitäler im Kanton Bern investieren Millionen in ihre bauliche Infrastruktur. Grund dafür ist ein Nachholbedarf.

, 18. Januar 2016 um 08:30
image
  • kanton bern
  • spital
  • heinz locher
  • neubauten
Auch in Bern fliessen derzeit Millionen in neue Spitalgebäude. Allein die bisher bekannten Projekte ergeben eine Investitionssumme von über 500 Millionen Franken, wie die «Berner Zeitung» vorrechnet. Die aktuellen Neu- und Erweiterungsbau-Projekte sind: 

  • Spital Region Oberaargau: 177,5 Millionen Franken 
  • Spitalzentrum Biel: 125 Millionen Franken
  • Spital Burgdorf: 111 Millionen Franken
  • Spital Zweisimmen: 40 Millionen Franken
  • Spital Aarberg: 22 Millionen Franken
  • Spital Interlaken: 33 Millionen Franken
  • Spital Frutigen: 10 Millionen Franken

«Viel Nachholbedarf»

Hinzu kommt der Spitalneubau in Zweisimmen der Spital STS (Simmental-Thun-Saanenland), wobei die Investitionssumme dort noch unbekannt ist. 
Auch das Inselspital Bern investiert Millionen in Neubauten: An der Friedbühlstrasse ist ein neuer Spitaltrakt für 250 Millionen Franken vorgesehen, an der Freiburgstrasse ein Neubau für 500 Millionen Franken.
Gesundheitsökonom Heinz Locher begründet die Investitionen mit Nachholbedarf: «Viele Spitäler wurden in den 70er-Jahren gebaut und müssen ersetzt werden.»

Amtsleiterin spricht von «Spitalblase»

Annamaria Müller, Vorsteherin des Spitalamtes, spricht angesichts der Millioneninvestitionen offen von einer «Spitalblase». 
Die Amtsleiterin warnt von den Folgen: Wegen der allgemein zu tiefen Tarife lebten die meisten Spitäler von der Substanz. Um die Investitionen zu finanzieren, seien die Spitäler auf Mehreinnahmen angewiesen.
Müller befürchtet zudem unter den Spitälern einen Kampf um Patienten: «Entweder jagt man sich die Patienten gegenseitig ab oder requiriert sie von anderen Kantonen.» 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Hirnschlag erst spät behandelt – Spital nicht schuldig

Ein Genfer Spital hat bei einer Notfall-Patientin erst nach 12 Stunden einen Hirnschlag diagnostiziert. Trotzdem ist es keinen Schadenersatz schuldig.

image

Klinik Pyramide am See zügelt in die Privatklinik Bethanien

Die beiden Zürcher Kliniken von Swiss Medical Network spannen ab Oktober zusammen.

image

«Mit einem so hohen Verlust haben wir nicht gerechnet»

Das sagt Bernhard Pulver, Verwaltungsratspräsident der Insel Gruppe, zum 69-Millionen-Defizit im ersten Halbjahr.

image

Spital STS: Neuer CEO kommt vom Inselspital

David Roten tritt seine neue Funktion im Januar 2025 an.

image

Spital Affoltern: Arzt weg, Zentrum geschlossen

Das Schmerzzentrum des Spitals Affoltern muss schliessen - weil ihm der einzige Belegarzt, Michael Heesen, abhanden gekommen ist.

image

Das Spital Thusis soll leben – der Kanton soll zahlen

Die Trägergemeinden und die Leitung der Stiftung Gesundheit Mittelbünden wollen das bestehende Versorgungsangebot retten.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.