Mit diesen Problemen kämpfen Spitalinternisten am meisten
Der Übergang vom Assistenzarzt zum Oberarzt ist belastend und herausfordernd. Und nicht immer sind Assistenzärzte auf den Alltag als Spitalinternist optimal vorbereitet.
, 5. Mai 2022, 07:00- 1. Gleichgewicht zwischen Meinungen und Interessen zum Wohle des Patienten: Ärzte müssen in einem interdisziplinären Umfeld die Anregungen, Meinungen und Interessen verschiedener Spezialisten berücksichtigen, Prioritäten setzen und abwägen. Dabei müssen sie immer die Anliegen und Ziele der oft multimorbiden Patienten berücksichtigen. Hinzu kommen die Anliegen der Angehörigen.
- 2. Entscheidungsfindung unter Unsicherheit: Viele Mediziner empfinden den Entscheidungsdruck und die Übernahme der Letztverantwortung unter unsicheren Bedingungen als belastend für ihre Arbeit. Denn auf die komplexe Problematik der Behandlung typischer multimorbider Patienten gibt es oft keine einfachen Antworten.
- 3. Gleichgewicht zwischen Patientensicherheit und lernfördernde Lernumgebung: Ärztinnen und Ärzte empfinden es schwierig, die richtige Balance zwischen Kontrolle über die Patientenversorgung und zunehmender Autonomie zu finden. Viele Oberärzte kippten das Gleichgewicht oft in Richtung Patientensicherheit und zögerten, Aufgaben an die Assistenzärzte zu delegieren und auf dessen Fähigkeiten zu vertrauen. Die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln und sich zu entwickeln, bleibt auf der Strecke.
- 4. Übernahme einer Management- und Führungsrolle: Zur Aufgabe eines Oberarztes im Spital gehört die Führung von interprofessionellen und wechselnden Teams, bestehend aus Ärzten, Pflegepersonal, Therapeuten, Studierenden oder Sozialarbeitern. Zu den wesentlichen Tätigkeiten gehören hier nebst organisatorischen Aufgaben die Beilegung von Meinungsverschiedenheiten, was Verhandlungs- und Diplomatiefähigkeiten verlangt.
So funktioniert der Übergang vom Assistenz- zum Oberarzt
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