Sind wir nun über den Berg?

Die Spitze war Anfang April erreicht. Nun geht die Zahl der Todesfälle bei den Über-65-Jährigen etwas zurück.

, 22. April 2020 um 05:00
image
  • politik
  • coronavirus
Etwas über 1100 Menschen über 65 Jahre wären in einer normalen Aprilwoche gestorben. Wegen Covid-19 waren es jedoch fast 1500. Diese so genannte Übersterblichkeit ist zwar immer noch massiv. Doch die Kurve zeigt nun deutlich nach unten.
Das heisst: Die Spitze der Pandemie ist überwunden - zumindest die erste. Diese Entspannung hat das Bundesamt für Statistik (BFS) letzte Woche bereits mit vorsichtigem Optimismus angekündet, wie Medinside hier berichtet hat.

Seit dem 23. März stieg die Kurve

Die wöchentliche Todesfallstatistik des BFS zeigt, wann in der Schweiz unüblich viele Menschen sterben. Das ist bei den über 65-Jährigen seit dem 23. März der Fall.
Die oben stehende Grafik ist folgendermassen zu lesen. Sie ist aufgeteilt in Pesonen unter 65 und über 65 Jahre. Die beiden grünen Flächen bedeuten: In dieser Bandbreite liegt normalerweise die Zahl der Todesfälle in der Schweiz.

Stabile Zahlen bei den Jüngeren

Darin eingerechnet sind die üblichen Grippetoten. Deshalb bildet die grüne Fläche bei den älteren Menschen Anfang Jahr eine Kurve, bei den Jüngeren bleibt sie das ganze Jahr über relativ konstant.
Die «Normalzahl» berechnen die Statistiker aufgrund der Entwicklung in den vorangegangenen fünf Jahren. Das heisst: Die Berechnung der erwarteten Zahl der Todesfälle entspricht nicht einfach einem Durchschnittswert, sondern berücksichtigt die Veränderung der Bevölkerung von Jahr zu Jahr sowie zufällige Schwankungen.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Monsieur Prix mag das Réseau de l’Arc

Preisüberwacher Stefan Meierhans schlägt vor, dass die Politik viel stärker auf grosse Gesundheitsnetze mit festen Budgets setzt.

image

Keine Zulassungserleichterung für Orphan Drugs

Eine schnellere Zulassung für Arzneimittel bei seltenen Krankheiten hätte laut dem Bundesrat hohe Kostenfolgen.

image

Kinder- und Jugendpsychiatrie: Nun soll's der Bundesrat richten

Der Nationalrat verlangt, dass der Bundesrat in die Kompetenz der Kantone und der Tarifpartner eingreift.

image

Forschung muss Frauen und Alte mehr berücksichtigen

Der Bund regelt die Forschung an Menschen stärker. Künftig sollen mehr Frauen und Alte teilnehmen.

image

Braucht es ein Bundesgesetz über die Gesundheit?

Ja, findet die Akademie der Medizinischen Wissenschaften – und formuliert gleich einen Vorschlag: So sähen ihre Paragraphen aus.

image

Bei der Gesundheit gibt es keine Bundes-Subventionen zu kürzen

Die Eidgenössische Finanzkontrolle will bei den Subventionen sparen. Der Gesundheitsbereich wird aber vom Bund kaum subventioniert.

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Notfall des See-Spitals war stark ausgelastet

Die Schliessung des Spitals in Kilchberg zeigt Wirkung: Nun hat das Spital in Horgen mehr Patienten, macht aber doch ein Defizit.