Sie betrieben Fake-Websites von Krankenkassen

Das ist dreiste Kunden-Aquisition: Dubiose Vermittler versuchten, mit gefälschten Krankenkassen-Websites an Interessenten zu kommen.

, 6. Oktober 2020 um 12:17
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  • versicherer
  • gericht
Mit gefälschten Internetauftritten versuchten bisher unbekannte Betrüger seit Juli, an die persönlichen Daten von Krankenkassen-Interessenten zu kommen.

Zwei Männer und eine Frau im Verdacht

Die Luzerner Polizei hat nun gemäss ihrer Mitteilung zwei Männer und eine Frau ermittelt. Sie werden verdächtigt, die Fake-Seiten aufgeschaltet zu haben. Eine vierte verdächtige Person ist noch flüchtig.
Betroffen von den Betrugsversuchen ist unter anderem die Krankenversicherung Concordia. Die Täter haben die Internetwerbung dieser und anderer grosser Krankenkassen täuschend echt kopiert.

Auch Offertenformular war gefälscht

Auf diesen «Fake-Seiten» wurden interessierte Kunden aufgefordert, in einem gefälschten Offertenformular ihre Personaldaten einzugeben. So kamen die Täter an die Angaben von potenziellen Versicherungskunden. Die Betrüger wollten gemäss Polizei dann die Kunden gegen eine entsprechende Gebühr an die Versicherungen weitervermitteln.
Die Luzerner Staatsanwaltschaft untersucht derzeit das Vorgehen der mutmasslichen Täter wegen Verdachts auf Urkundenfälschung, gewerbsmässige Markenrechtsverletzung, betrügerischen Markengebrauch und auf unlauteren Wettbewerb. Die zwei Männer befinden sich in Untersuchungshaft. Die Frau ist auf freiem Fuss.
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