Schweizer Spital setzt auf Roboter

Im Ospedale Civico in Lugano sind seit Kurzem zwei Transportroboter im Einsatz. Diese können selber den Lift benutzen.

, 23. Oktober 2020 um 08:28
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Im  Ospedale Civico, dem grossen Spital Luganos, erhalten die Mitarbeitenden seit Kurzem Unterstützung von zwei Robotern. Der eine transportiert seit September Medikamente von der Spitalapotheke in die Abteilungen. Der Roboter navigiere dabei «selbständig in den 18 Stockwerken des Gebäudes», schreibt die Schweizerische Post, die den Roboter betreibt. Letzterer kann auch selbständig den Lift benutzen. Damit niemand Unautorisiertes an die Medikamente gelangt, sind die Waren mit einem Pin-Code geschützt, schreibt die Post weiter.
Wenige Wochen nach dem ersten Roboter ist ein zweiter in Betrieb genommen worden. Dieser kann Lasten bis zu einem Gewicht von 700 Kilogramm transportieren - und Wagen ziehen.

So vermeiden die Roboter Kollisionen

Gemäss Mitteilung navigieren die Transportroboter mittels eines 2-D-Mappings: «Einmal abgefahren, können die von der US-Firma Aethon entwickelten Roboter die Strecke selbstständig fahren. Sensoren ermöglichen es ihnen, sich zentimetergenau zu positionieren. Treffen die autonomen Fahrzeuge auf eine Situation, die sie nicht selbst lösen können, stoppen sie automatisch. Dank den Sensoren erkennen sie Hindernisse von weitem, warten bei entgegenkommenden Personen oder weichen Hindernissen aus. Zusätzlich verfügen die Lieferfahrzeuge über verschiedene Sicherheitselemente, dank denen sie die Umgebung und Abstände erkennen.» Mit Hilfe von WLAN können die Roboter zudem mit Liften und Türen kommunizieren und sich so Zugang zu den Abteilungen verschaffen oder den Lift rufen.

Roboter und Drohnen

Bereits seit einem Jahr im Einsatz steht ein Transportroboter im  Spital Nyon. Dort hat dieser gemäss der Post bereits 2787 Zustellungen gemacht und dabei 860 Kilometer zurückgelegt.
Das der Einsatz von neuer Transporttechnik nicht immer einwandfrei funktioniert, zeigen die Transportdrohnen, mit denen die Post an mehreren Standorten Laborproben von den Spitälern in Laboratorien transportiert. Nach mehreren Abstürzen - einmal in der Nähe spielender Kinder - mussten die Flüge zwischenzeitlich ausgesetzt werden. Bei andere Spitäler setzt man auch deshalb auf die ökologischeren Velokurieren - und ist überzeugt, damit die ideale Lösung für den Transport ins Labor gefunden zu haben.
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