Schweizer Ärzte sind recht aktive Sterbehelfer
Neue Daten bestätigen, dass die Schweiz den Palliativ-Gedanken vergleichsweise hoch hält. Bei Patienten am Lebensende wird häufig auf die Weiterbehandlung verzichtet. Und: 2013 leisteten Deutschschweizer Ärzte über vier von fünf erwarteten Todesfällen in irgendeiner Form Sterbehilfe.
, 3. März 2016 um 09:16- Georg Bosshard, Ueli Zellweger, Matthias Bopp, Margareta Schmid, Samia A. Hurst, Milo A. Puhan, Karin Faisst: «Medical end-of-life practices in Switzerland: A comparison of 2001 and 2013», in: «JAMA Internal Medicine», Februar 2016
- Margareta Schmid, Ueli Zellweger, Georg Bosshard, Matthias Bopp: «Medical end-of-life decisions in Switzerland 2001 and 2013: Who is involved and how does the decision-making capacity of the patient impact?», in: «Swiss Medical Weekly», März 2016
- Bei 70 Prozent der erwarteten Sterbefälle wurde auf weitere Behandlungen verzichtet beziehungsweise eine laufende Therapie abgebrochen.
- In 63 Prozent der Fälle kam es zu einer intensivierten Abgabe von Mitteln zur Schmerz- beziehungsweise Symptomlinderung.
- In nur 3 Prozent der Fälle allerdings kam es zu aktiver Sterbehilfe wie Suizidbeihilfe, aktive Sterbehilfe auf Verlangen oder ohne ausdrückliches Verlangen des Patienten.
Wie steht es um die Kommunikation?
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