Privatkliniken wollen dem Kantonsspital zu Hilfe eilen

Das Neuenburger Spitalnetz ist derzeit völlig überlastet. Nun wollen zwei Privatkliniken von der Spitalgruppe Swiss Medical Network einspringen, um die Überlastung des Gesundheitssystems zu bewältigen.

, 10. Mai 2022 um 06:09
image
Die Spitäler des Neuenburger Spitalnetzwerkes sind überfüllt. Sie sind so ausgelastet, dass die Spitäler die Entlassung bestimmter Patienten vorziehen oder «nicht dringende» Patienten vertrösten. Das Spital musste aber bereits auch elektive chirurgische Eingriffe verschieben.
Grund ist die noch immer hohe Anzahl an Covid-Patienten. Als zweiten Faktor nennt das Spital die mehr als 40 Patienten oder Patientinnen, die auf eine Unterbringung warten. Dabei handelt es sich gemäss Spital vor allem um ältere Personen.

Privatkliniken können Patienten sofort aufnehmen

Angesichts dieser kritischen Situation haben das Hôpital de la Providence und die Clinique Montbrillant Gespräche mit der Direktion des Neuenburger Spitalnetzes geführt und ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit bestätigt. Sie wollen Patienten unverzüglich aufnehmen, um zu verhindern, dass die geplanten Operationen weiterhin verschoben werden müssen. 
Eine solche Zusammenarbeit der Neuenburger Privatkliniken mit Swiss Medical Network habe sich bereits auf dem Höhepunkt der Covid-Krise bewährt, teilt die Privatspitalgruppe mit. Das Hôpital de la Providence in Neuenburg verfügt über 56 und die Clinique Montbrillant in La Chaux-de-Fonds über 26 Betten.

Swiss Medical Network will noch weiter gehen

Die Unterstützungsleistung soll aber noch weiter gehen: Swiss Medical Network will Patienten, die in einem Pflege-Zentrum untergebracht werden müssten, eine Alternative im Netzwerk der Privatklinik anbieten. Die Spitäler in Saint-Imier und Moutier könnten unverzüglich zwei bis fünf Patienten aufnehmen, heisst es. 
Und sollte sich das Problem der sogenannten C-Betten im Kanton Neuenburg als strukturell erweisen, könnten die Clinique Montbrillant und das Hôpital de la Providence darüber nachdenken, diese Art von Patienten auch dauerhaft aufzunehmen. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Thurmed Gruppe sucht neuen Finanzchef

CFO Peter Heri will nach 16 Jahren im Amt kürzertreten.

image

Spital STS führt Spital Zweisimmen uneingeschränkt durch den Winter

Der STS-Verwaltungsrat will damit der Region und den Angestellten weiter Perspektiven geben.

image

LabPOCT: Ein Werkzeug für all Ihre Laborgeräte

Mit dem System LabPOCT bietet Sonic Suisse ein Cockpit, mit dem Sie sämtliche Analysen verwalten können – sowohl das eigene Praxislabor als auch das externe Sonic Suisse-Labor.

image

KSBL: Zwei Spitäler? Oder ein neues? Der Entscheid fällt 2026.

Die Regierung von Baselland präsentiert ein Rahmenprogramm für die Gesundheits-Versorgung. Sie prüft dabei auch ein Darlehen, damit das Kantonsspital über die nächsten Jahre kommt.

image

Die IS-H-Alternative bereits im Hause

Universitätsklinikum Köln deckt Prozesse von der Aufnahme bis zur Abrechnung in ORBIS ab.

image

CHUV: Claire Charmet folgt auf Nicolas Demartines

Nach einem langen Verfahren holt das Waadtländer Kantons- und Unispital seine neue Generaldirektorin vom Neuenburger Kantonsspital RHNe.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.