Onkologie: Gewichtige Auszeichnung geht nach Basel, Bern, Genf und Barcelona

Fünf Forscher teilen sich den diesjährigen SAKK/RTFCCR/Gateway-Preis. Sie erhalten insgesamt 1,5 Millionen Dollar.

, 27. November 2015 um 09:40
image
  • onkologie
  • forschung
Fünf Forscherinnen und Forscher wurden an der Halbjahresversammlung der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung mit dem SAKK/RTFCCR/Gateway-Forschungspreis in der Höhe von insgesamt 1'500'000 US-Dollar ausgezeichnet.
Das Preisgeld unterstützt die Wissenschaftler darin, fünf kritische Herausforderungen anzugehen und die klinische Krebsforschung voranzutreiben.
Der SAKK/RTFCCR/Gateway-Forschungspreis 2015 ist ein gemeinsamer Preis, der nun zum dritten Mal vergeben wurde von:


Diese strategische Partnerschaft, 2011 gegründet, will innovative Onkologie-Forschung beschleunigen, welche zu wirksameren, weniger toxischen und möglicherweise lebensrettenden Behandlungen führen könnte.
Ausgezeichnet wurden dieses Jahr Sacha Rothschild vom Universitätsspital Basel, Nicholas Mach von den Hôpitaux Universitaires de Genève, Adrian Ochsenbein vom Inselspital Bern, Monica Ruggeri vom IBCSG-Koordinationszentrum in Bern sowie Jordi Rodón vom Vall d'Hebron University Hospital in Barcelona.
Bemerkenswert dabei: Das Preisgeld konnte von bislang 450'000 Dollar für ein Projekt auf 1,5 Millionen Dollar für fünf Projekte angehoben werden.
«Krebs bleibt ein weltweites Gesundheitsproblem», erklärt Eveline Mumenthaler, die Geschäftsführerin von RTFCCR, dazu: «Mit über 100 verschiedenen Krebsarten, Faktoren wie einer älter werdenden Bevölkerung sowie der Entwicklung des Lebensstils wird Krebs zu einer bedeutenden gesellschaftlichen Herausforderung. Zwar haben neue Entdeckungen zu innovativen Diagnoseverfahren und wirksamen Therapien geführt, doch es braucht ständige und umfangreiche finanzielle Unterstützung, um neue und evidenzbasierte Forschung zu fördern.»

Von Diagnostika bis Resistenzen

Die Erhöhung des Preisgelds geht auch einher mit dem 50-Jahre-Jubiläum der SAKK. «Mit dem Preisgeld wollen wir fünf akademische Forschungsprojekte unterstützen», sagt SAKK-Präsident Beat Thürlimann. «Dies ist ganz im Sinne der SAKK – als akademisches Forschungsinstitut setzen wir uns in der Schweiz seit 50 Jahren dafür ein, die bestmögliche Krebstherapie für Patientinnen und Patienten zu finden.»
Für den diesjährigen Forschungspreis konnten Wissenschaftler Projekte in fünf Kategorien einreichen: 

  • Steigerung der Effizienz von Krebsdiagnostika und der Wirksamkeit von Krebstherapeutika durch zielgerichtete Therapien,
  • Entwicklung von Ansätzen für metastasierte Erkrankungen,
  • Überwindung von Resistenzen,
  • Verbesserung der Lebensqualität und
  • Verwendung von für einen anderen Zweck genutzten Medikamenten. 

In den Vorjahren waren jeweils mit 450'000 Dollar dotierte Einzelpreise vergeben worden:
2013 ging die Auszeichnung an Christoph Driessen vom Kantonsspital St. Gallen für seine multizentrische, klinische Phase-II-Studie zum Myelom; und 2014 an Radek Skoda vom Universitätsspital Basel für seine klinische Studie, die eine neuartige Behandlungsoption für Patienten mit Knochenmarkkrebs untersucht, für die es bisher keine Therapiealternativen gibt. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Schweizer Hoffnung in der Krebsmedizin

Ein neues Medikament gegen das unheilbare Glioblastom schafft Hoffnung: bei manchen Patienten schrumpfte der Tumor um bis zu 90 Prozent.

image

Einseitige Impfung wirksamer? Studie wirft neues Licht auf Impfstrategien

Eine neue Studie kommt zu überraschenden Ergebnissen: Mehrfachimpfungen im selben Arm bieten einen besseren Schutz.

image

Epilepsie: Neue Folsäure-Empfehlung für Schwangere soll Krebsrisiko senken

Die Schweizerische Epilepsie-Liga empfiehlt, die tägliche Folsäure-Dosis von bisher vier bis fünf auf ein bis drei Milligramm zu reduzieren.

image

Brustkrebs-Screening im Alter birgt Risiko von Überdiagnosen

Eine Studie der Yale Medical School zeigt: Bei Frauen ab 70 Jahren, die eine Mammographien erhielten, wurden häufiger gesundheitlich unbedenkliche Tumore diagnostiziert als bei Frauen, die nicht an der Früherkennung teilnahmen.

image

Aargau will Med- und Health-Tech auf neues Niveau heben

Mit einem Projekt setzen das Kantonsspital Baden, die Stadt Baden und der Kanton Aargau neue Impulse für Innovationen in Medizin und Gesundheitstechnologie.

image

Seltene Krankheiten: «Oft spürt die Mutter, dass etwas nicht in Ordnung ist»

Werden wir dereinst das gesamte Genom des Neugeborenen routinemässig auf Krankheiten untersuchen? In manchen Ländern werde dies bereits getestet, sagt Stoffwechselspezialist Matthias Baumgartner.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.