England schickt Patienten mit Halsschmerzen in die Apotheke

Dort verschreiben die Pharmazeuten bei Bedarf auch gleich selbst ein Antibiotikum. Apotheker fordern das auch in der Schweiz.

, 3. April 2017 um 08:51
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Statt zum Hausarzt sollen Menschen mit Halsschmerzen beim Apotheker einen Rachenabstrich machen. Dies wird nun im Rahmen des englischen Gesundheitssystems NHS eingeführt.
Bei bakteriellem Befund wird dann ein Antibiotikum verschrieben. Das trifft gemäss Schätzungen auf etwa jeden zehnten Halsschmerz-Patienten zu, wie «3-min.info» meldet, der Blog der des Apothekerverbands IFAK.

Weniger Antibiotika – weniger Kosten

Das Modell habe mehrere Vorteile: Beim Hausarzt und in den Notfallstationen erhalten fast zwei Drittel der Patienten bei Halsschmerzen ein Antibiotikum. Und obendrein spare die Verlagerung der Betreuung auch Kosten.
Eine Lektion für die Schweiz? Für die IFAK-Vertreter durchaus. Es sei «an der Zeit, dass die hochbezahlten Funktionäre von Santésuisse und Krankenkassen solche Modelle unterstützen statt ständig mit billiger Stimmungsmache aus ihren Amtsstuben auf die Apotheker und die Medikamentenpreise zu schiessen.»

Schweiz soll es gleich handhaben

Die Apotheker-Seite zitiert zudem Thierry Philbet, Chefredaktor des Pharmajournals. «Unsere Verhandlungspartner, die Versicherer, beziehen sich ständig auf das Ausland, wenn es darum geht, Medikamentenpreise zu vergleichen.»
Und: «Dann sollten sie sich, wie übrigens auch die zuständigen Stellen des Gesundheitswesens, auch an internationalen Entwicklungen bei Dienstleistungen, insbesondere im pharmazeutischen Bereich, orientieren. Schluss mit einseitigen Sichtweisen!».
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