Laufen statt Rollstuhl: Das funktioniert demnächst per Stimme

Ein neues Exoskelett bietet einen Anschluss an Alexa, das digitale Stimmsteuerungs-System von Amazon.

, 11. August 2017 um 13:47
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«Jetzt gehen wir in die Küche»: Mit solchen Befehlen sollen sich Querschnittgelähmte künftig fortbewegen – zu Fuss. Die kanadische Medtech-Firma Bionik Laboratories hat nun ein Exoskelett präsentiert, das mit einem Digitalassistenten und Stimmerkennung angereichert ist.
Konkret verfügt die elektronische Gehilfe, «Arke» genannt, über einen Zugang zu Alexa, den digitalen Sprachassistenten von Amazon.
Die bisher üblichen elektronischen Exoskelette werden entweder durch irgendein Knopf-Steuerungssystem gelenkt und bedient – oder sie sind in der Lage, die Körperbewegung zu deuten und entsprechend zu reagieren.
Im neuen System soll nun ein Stimmbefehl genügen – «stehen wir auf» –, und die künstlichen Beine reagieren entsprechend.

Mehr Sicherheit in der Anfangsphase

Allerdings: Das Projekt ist erst in der klinischen Erprobung. In den Arke-Modellen, die bislang erprobt wurden, reagiert das Ekoskelett auf Bewegungen des Menschen – etwa auf eine Gewichtsverlagerung. Der Zusatz von Alexa soll vor allem in der ersten Phase und in der Reha von Nutzen sein: Man übt die Schritte und Bewegungen quasi parallel mit der Stimme ein.
Das System «würde meistens in der Übungsphase benutzt, in der sich die Patienten an das Gerät gewöhnen», sagte Bionik-Mitgründer Michal Prywata gegenüber «The Verge». Normalerweise sind die Sensoren des Exoskeletts in der Lage zu erkennen, wann der Träger beispielsweise aufstehen, absitzen oder einen Schritt tun will; doch diese Abläufe sind anfänglich noch unsicher – gegenseitig, beim Gerät wie bei den Patienten. Mit Alexa kommt nun eine weitere Ebene hinzu, die wiederum beidseits Sicherheit schafft.

Präsentation des Bionik-Arke-Modells an der IBM Insight 2015:

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Zum Thema: Die Konkurrenz für den Rollstuhl wird intensiver

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