2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.
KSA-Chef zu Spitalfinder: «Nicht Äpfel mit Birnen vergleichen»
Laut dem CEO des Kantonsspitals Aarau können Empfehlungen auf Vergleichs-Plattformen die Patienten in die Irre führen. Was Robert Rhiner von «Spitalfinder» hält.
, 29. November 2015 um 09:07- Die verwendeten Daten und die Qualitätsindikatoren seien nicht geeignet, um sie als Ranking zwischen Spitälern verschiedener Spitalkategorien zu verwenden. Es sei ein «wesentlicher Unterschied, ob ein Spital seine Leistungen planen und sich die Schwere der Fälle aussuchen kann oder ob es zu jeder Tages- und Nachtzeit alle Leistungen auch notfallmässig erbringen können muss.»
- Komplexe Fälle mit hohem Sterblichkeitsrisiko behandeln meist Zentrums- oder Unispitäler. Deshalb sei dort die Sterblichkeitsrate höher als in kleineren Spitälern. Man müsse aufpassen, nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
- Ein aussagekräftigerer Indikator als die Sterblichkeitsrate ist für den KSA-Chef die Fallzahl, also die Anzahl behandelter Patienten. «Je höher die Fallzahl, desto grösser sind Know-how und Erfahrung der Ärzte.»
- Bei der Qualitätsmessung müsse man die Gründe für einen Spitalaufenthalt beachten. «Ein Patient in der Onkologie ist mit seinem Spitalaufenthalt unzufriedener als eine Mutter, die gerade ihr erstes Kind geboren hat.»
- Zur Nutzerfreundlichkeit des Spitalfinder meint Rhiner: «Bei einem ersten Test war das System sehr langsam.»
- Für ihn entsteht der Verdacht, dass es dem Kassenverband Santésuisse ganz recht ist, dass in ihrem Tool die Unikliniken und Zentrumsspitäler schlechter abschneiden als die kleinen Spitäler.
- Alle Spitäler erhielten relativ gute Noten. «Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass mit der Festsetzung des Durchschnittswertes eine Gewichtung zugunsten der Privatspitäler vorgenommen wurde», so Rhiner.
Artikel teilen
Loading
Comment
USZ macht Verlust von 49 Millionen Franken
Verantwortlich dafür sind unter anderem inflations- und lohnbedingte Kosten. Zudem mussten Betten gesperrt werden.
Auch das KSW schreibt tiefrote Zahlen
Hier betrug das Minus im vergangenen Jahr 49,5 Millionen Franken.
...und auch das Stadtspital Zürich reiht sich ein
Es verzeichnet einen Verlust von 39 Millionen Franken.
Kantonsspital Olten: Neuer Chefarzt Adipositaschirurgie
Urs Pfefferkorn übernimmt gleichzeitig die Führung des Departements Operative Medizin.
SVAR: Rötere Zahlen auch in Ausserrhoden
Der Einsatz von mehr Fremdpersonal war offenbar ein wichtiger Faktor, der auf die Rentabilität drückte.
Wie relevant ist das GZO-Spital? Das soll das Gericht klären.
Das Spital in Wetzikon zieht die Kantonsregierung vors Verwaltungsgericht – und will belegen, dass es unverzichtbar ist.
Vom gleichen Autor
Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab
Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.
Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse
Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.
Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht
Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.