Kantonsspital Uri: Mehr Patienten, trotzdem Verlust

Eine Erklärung dafür: Der Schweregrad der betreuten Fälle war letztes Jahr deutlich tiefer.

, 31. März 2017 um 05:00
image
  • kantonsspital uri
  • spital
  • jahresabschluss 2016
Das Kantonsspital Uri fuhr 2016 einen Verlust von 735'000 Franken ein – dies, nachdem die Leitung ein ausgeglichenes Ergebnis budgetiert hatte. Im Vorjahr hatte der Gewinn 715'000 Franken betragen.
An der Patientenzahl lag es nicht: Sie wuchs leicht. Die Zahl der stationären Austritte überstieg erstmals den Wert von 4'000 Fällen, nach 3'979 im Vorjahr. Besonders deutlich war der Anstieg in der Orthopädie, hier betreute das KSURI 119 Fälle mehr. 
Auch im Urnerland war der Trend zu ambulanten Eingriffen spürbar: Das Wachstum fiel mit einem Plus von 3,1 Prozent deutlich aus; am Ende betreute das Kantonsspital 22‘875 ambulante Fälle. 

Nicht budgetierte Ausgaben

Die Ursachen der Budgetabweichung beziehungsweise für den resultierenden Verlust liegen laut der Mitteilung des Spitals in der Abnahme des Schweregrades von 0,912 auf 0,848. Damit sank der Ertrag aus den stationären Leistungen um 2,6 Millionen Franken. 
Hier spürte das regional verankerte Spital den Zwang, dass gewisse komplexe Eingriffe in Zentrumsspitäler verlagert werden – während es selber neue Eingriffe anbot, die einen tieferen Schweregrad aufweisen.
Auf der anderen Seite kamen nicht budgetierte ausserordentliche Ausgaben im Zusammenhang mit verschiedenen Grossprojekten hinzu. Das Management erwähnt hier erstens den geplanten Um- und Neubau – sowie strategische Projekte wie die Total-Überarbeitung der Kostenrechnung, der Anstellungsbedingungen und des Internetauftritts. Sie führten unter anderem «zu einem beachtlichen Bedarf an externer Beratung». 
Alleine die Arbeiten rund um den Um- und Neubau verursachten nicht budgetierte Kosten von 300‘000 Franken.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Auch die Bündner Regierung baut einen Rettungsschirm für Spitäler

Die Überlegung: Die Spitäler verdienen zu wenig. Zugleich sind sie nicht kreditwürdig. Also muss der Kanton einspringen.

image

Stadtspital Zürich legt IT, Beschaffung und Betrieb zusammen

In der Folge gibt es auch zwei neue Mitglieder der Spitalleitung.

image

Psychiatrie-Zentrum Engadin / Südbünden zieht ins Spital Samedan

Die heutigen PDGR-Standorte in Samedan und St. Moritz werden aufgelöst.

image

Spital Samedan prüft Zusammenschluss mit Kantonsspital Graubünden

Die Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin untersucht zwei strategische Wege in eine nachhaltige Zukunft.

image

Kantonsspital Aarau: Mehr Betten im Neubau

Wegen einer «unverändert hohen Patientennachfrage» plant das KSA nun doch mehr Betten.

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.