Insel Gruppe köderte treue Kaderleute mit Geld

Um gute Leute von Spital Netz Bern an die neue Insel Gruppe zu binden, sollen auch Geldprämien im Spiel gewesen sein.

, 20. Oktober 2016 um 07:59
image
  • insel gruppe
  • spital netz bern
  • kanton bern
  • spital
Die Unternehmensspitze der Insel Gruppe bot Kaderleuten der Spital Netz Bern Treueprämien an – als Zückerchen dafür, im Unternehmen zu bleiben. Dies berichtet die «Berner Zeitung».
Die Insel Gruppe bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur SDA: «Im Verwaltungsbereich wurde dieses Instrument in vereinzelten Fällen eingesetzt», hiess es.

Auch die Politik zeigt Interesse

Unklar ist, ob und wie viel Geld geflossen war. Die Berner Spitalgruppe wollte aus Gründen des Geschäftsgeheimnisses keine detaillierte Angaben machen.
Die «Treueprämien-Frage» interessiert nun auch die Politik. Die CVP-Grossrätin Anne Speiser will demnächst eine Interpellation bei der Kantonsregierung vorbringen, wie die BZ berichtet. 

Öffentliche Gelder geflossen?

Alt SVP-Nationalrat Rudolf Joder, einer der Väter der Spitalstandort-Initiative, hält solche finanziellen Zulagen zwar nicht für illegal, aber aussergewöhnlich, wie er der «Berner Zeitung» sagte. 
Aber: «Es kann nicht sein, dass man öffentliches Geld in dieser Grössenordnung verwendet, um Leute bei der Stange zu halten», so Joder. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Insel-CMIO vertritt Europa im internationalen Epic Gremium

Michael Stickel, Chief Medical Information Officer der Insel Gruppe, wird künftig im Epic Care Everywhere Council vertreten sein - als einer von zwei europäischen Mitgliedern.

image

Auf dem richtigen Weg

Der Markt für Krankenhaus-Informationssysteme (KIS) befindet sich in einer Phase tiefgreifender Transformation. Die aktuellen Trends und Herausforderungen der Branche sowie die Erwartungen der Kliniken beleuchtet Dirk Müller, Director Product Management CIS4U bei Dedalus HealthCare.

image

Sparprogramme reichen nicht: Das Spitaljahr im Check

Kooperationen, weniger Angebote, effizientere Abläufe, Schliessungen, Nullrunden bei den Löhnen: Die öffentlichen Akutspitäler haben viel getan, um die Finanznot zu bekämpfen. Fazit: So geht es trotzdem nicht weiter.

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

image

«Unangemessenes Verhalten»: Insel trennt sich von Klinikdirektor

Nach schwerwiegenden Vorwürfen zieht die Insel Gruppe Konsequenzen und entbindet einen Klinikdirektor mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben.

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.