Herzchirurgie: Insel Gruppe und Hirslanden rücken noch näher zusammen

Die Berner Spitalgruppe und die Privatklinikkette Hirslanden bündeln ihre Kräfte in der Herzchirurgie: Zwischen Aarau und Bern entsteht ein Zentrum für kardiochirurgische Eingriffe.

, 1. Februar 2018 um 10:38
image
Die Insel Gruppe und Hirslanden haben ein Kooperationsvertrag unterzeichnet. Die Rede ist von einer «wegweisenden Kooperation in der Herzchirurgie», so eine Mitteilung vom Donnerstag. 
Dabei soll ein Leistungszentrum für kardiochirurgische Eingriffe entstehen, das Inselspital sowie die Hirslanden-Kliniken Beau-Site und Aarau verbindet. Das ärztliche Personal der Herzchirurgie wird künftig an allen drei Standorten koordiniert eingesetzt.
Die Kooperation deckt den Regelbetrieb, den Notfall- und den Pikettdienst der drei beteiligten Häuser ab.

Gemeinsame Fall- und Qualitätszahlen

Der operative Betrieb in Bern startet Anfang Juli 2018. Das Leistungszentrum untersteht jeweils dem Direktor der Berner Uniklinik für Herz- und Gefässchirurgie – konkret also Thierry Carrel –, und ihm obliegt auch die Koordination der Ärzte.
In der Herzchirurgie besteht bereits seit knapp sieben Jahren ein Zusammenarbeitsvertrag zwischen dem Inselspital und der Berner Hirslanden Klinik Beau-Site. Und seit 2014 operieren Thierry Carrel und Insel-Chefarzt Lars Englberger am Herz-Zentrum der Hirslanden Klinik Aarau. 
Für die beiden Spitalgruppen sei die Erweiterung und Vertiefung ihrer Kooperation vorteilhaft, so die Mitteilung: Fall- und Qualitätszahlen werden gemeinsam erhoben, auch es soll eine standortübergreifende Aus- und Weiterbildung angeboten werden. Mit dem Aufbau von gemeinsamen effizienteren Strukturen und der engeren Zusammenarbeit würden zudem Kosten gespart.

Kooperation stärkt Medizinalstandort Bern

«Es ist ein zukunftsorientiertes Modell, bei dem private und öffentliche Spitäler gemeinsam die medizinische Versorgung sicherstellen – effizient und mit hoher Qualität», kommentiert Ole Wiesinger, CEO der Privatklinikgruppe Hirslanden.
Uwe E. Jocham, Direktionspräsident der Insel Gruppe, zeigt sich ebenso überzeugt vom Potential der Zusammenarbeit. In dreifacher Hinsicht: «Sie sichert für die Patienten langfristig eine Versorgung auf bewährt hohem Niveau. Wir gehen in einem für die Insel Gruppe wichtigen Fachbereich neue Wege – und nicht zuletzt stärkt die Kooperation den Medizinalstandort Bern.»
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Cornelia Brüssow folgt auf Alexander Siebenhüner

Cornelia Brüssow wird neu Leitende Ärztin der Onkologie am Kantonsspital Schaffhausen.

image

Todesfall vor geschlossener Notaufnahme: Ermittlungen eingestellt

Im Jahr 2020 verstarb eine Person vor der Notaufnahme des Freiburger Spitals in Tafers, die zu war. Doch selbst bei geöffneter Station hätte das medizinische Team die Patientin nicht retten können.

image

Das ist der neue Chefarzt der Berner Herzchirurgie

Alexander Kadner, langjähriger Kaderarzt der Insel Gruppe, wird neuer Chefarzt an der Berner Universitätsklinik für Herzchirurgie.

image

Solothurner Spitäler müssen neuen CEO suchen

Die Solothurner Spitäler stehen vor der Aufgabe, einen neuen CEO zu finden. Martin Häusermann beabsichtigt, im nächsten Jahr von seinem Amt zurückzutreten.

image

Spitalschliessung sorgt auch bei Hausärzten für Unmut

Es besteht die Befürchtung, dass der Mangel an Hausärzten in der Grundversorgung durch die Schliessung der Berner Spitäler Tiefenau und Münsingen weiter verschärft wird.

image

Swiss Medical Network: Eigentümer im Visier der Börsenaufsicht

Die Schweizer Börse hat eine Untersuchung gegen die Beteiligungsgesellschaft Aevis Victoria eröffnet, zu der auch die Privatklinik-Gruppe Swiss Medical Network gehört. Es geht um börsenkursrelevante Tatsachen.

Vom gleichen Autor

image

Warum Medizinstudierende im Studium ihre Empathie verlieren

Im Laufe eines Studiums nimmt offenbar das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten ab. Dies zeigt eine neue Studie.

image

Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt

Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.

image

Warum hunderte Pflegekräfte derzeit «Rücktrittsschreiben» verfassen

Eigentlich möchten viele Pflegefachpersonen ihrem Beruf gar nicht den Rücken kehren. Doch das System zwingt sie dazu, wie eine aktuelle Kampagne in den USA exemplarisch zeigt.