Hebammengeleitete Geburten jetzt auch am USB

Das Unispital Basel plant hierzu ein neues Angebot – allerdings noch ohne Beleghebammen.

, 14. Juli 2017 um 08:13
image
  • hebammen
  • universitätsspital basel
  • basel
  • geburtshilfe
  • spital
Das Universitätsspital Basel plant ein Angebot für hebammengeleitete Geburtshilfe. Dies bestätigte eine USB-Sprecherin gegenüber der «BZ Basel»
Derzeit können Frauen im Unispital nur unter der Leitung eines Arztes gebären – unterstützt von fest angestellten Hebammen. Künftig sollen die USB-Hebammen die Geburt, sofern die Frau das wünscht, in speziellen Räumlichkeiten selber leiten können.
Die Änderung ist für nächstes Jahr geplant. Die vorgesehenen Räume befinden sich im Spital selber. Auch sieht das UBS nicht vor, dass freiberufliche Beleg-Hebammen hier tätig werden – noch nicht.

«Ein Pilot»

Insgesamt zeichnet sich aber ein kleiner Trend ab. Im Frühjahr hatte das Kantonsspital Aarau neue Geburtsräume auf dem Spitalareal eröffnet, in denen die Frauen natürlich gebären können, begleitet von Beleghebammen. Die Nähe und der unmittelbare Kontakt zu Frauenklinik und Neonatologie des KSA sind dabei gewollt.
Und am Sonntag wurde bekannt, dass das Basler Privatspital Bethesda eine Geburtshaus-Dependance plant, die ausschliesslich mit Beleg-Hebammen betrieben werden soll. 
Beim Universitätsspital Basel sind solche Entwicklungen durchaus auch denkbar: «Dies kann als Pilot für eine spätere Beleg-Hebammen-Geburtshilfe angesehen werden», so die Auskunft gegenüber der «BZ Basel».
Dass hier eine fundamentale Verschiebung abläuft, vermutet auch der Berner Gesundheitsökonom Heinz Locher. In der «BZ Basel» nennt er die hebammengeleitete Geburt in Spitälern ein «Erfolgsmodell»; Geburtshäuser dagegen könnten an den Rand gedrängt werden. «Tendenziell gibt es in der Schweiz sowieso zu viele kleine Geburtsangebote», so Locher.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

So will das Kantonsspital Graubünden Gewaltopfern helfen

Das Kantonsspital Graubünden in Chur betreibt neu die Sprechstunde «Forensic Nursing». Das Angebot ist das erste dieser Art in der Deutschschweiz.

image

Kantonsspital Winterthur lässt Gender-Leitfaden nun doch fallen

Das Kantonsspital Winterthur zieht die gendergerechte Sprachempfehlung zurück. Der Druck ist wohl zu gross geworden.

image

Christian Britschgi wechselt als Chefarzt nach Winterthur

Christian Britschgi leitet künftig die medizinische Onkologie und Hämatologie im Kantonsspital Winterthur.

image

Vier der fünf Unispitäler setzen sich jetzt Klimaziele

Die Universitätsspitäler haben beschlossen, sich der Energie und Klima-Initiative des Bundes anzuschliessen. Aber nicht alle machen mit.

image

Forschende aus Basel präsentieren neue Fakten über Covid-Medikament

Klinische Studien gaben bisher hinsichtlich des Covid-Medikaments Veklury kein schlüssiges Bild. Neue Analysen zeigen nun, welche Patientengruppe davon profitiert.

image

Zwei der grössten Psychiatrie-Kliniken wollen fusionieren

In Bern bahnt sich eine Elefantenhochzeit an: Die zwei eh schon grössten Kliniken wollen sich zu einer vereinigen.

Vom gleichen Autor

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.

image

Wer will bei den Helios-Kliniken einsteigen?

Der deutsche Healthcare-Konzern Fresenius sucht offenbar Interessenten für den Privatspital-Riesen Helios.

image

Deutschland: Investment-Firmen schlucken hunderte Arztpraxen

Medizin wird zur Spielwiese für internationale Fonds-Gesellschaften. Ärzte fürchten, dass sie zu Zulieferern degradiert werden.