Hälfte der Physio-Praxen steht vor dem Konkurs

Die Erträge in den Physiotherapie-Praxen Erträge sind um bis zu 90 Prozent eingebrochen. Tausende selbständige Therapeuten seien gefährdet, warnt der Verband.

, 9. April 2020 um 09:37
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Für den Berufsverband der selbständigen Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten handelt der Bundesrat mit seinem Zögern «unverantwortlich» und «fahrlässig». Dies schreibt Physioswiss in einer Mitteilung. 
Der Grund für die Kritik: Der Bundesrat schliesst nebst den selbständigen Ärzten auch die selbständigen Physiotherapeuten weiter aus dem Massnahmenpaket für die Corona-Unterstützung aus. 

Wirtschaftliche Existenz gefährdet

Das sei «fatal» und «nicht nachvollziehbar». Die Physiotherapie-Praxen müssten als Grundversorger offenbleiben, dürften aber trotzdem nur noch dringende, nicht aufschiebbare Behandlungen vornehmen. 
So seien die Erträge stark zurückgegangen, um bis zu 90 Prozent, heisst es. «Bei weiterlaufenden Ausgaben für Mieten und Löhne droht der Hälfte aller Praxen der Konkurs innert weniger Wochen», warnt der Berufsverband. 

Physioswiss will nicht locker lassen

«Viele unserer Mitglieder kämpfen mit berechtigten Existenzängsten», sagt Physioswiss-Präsidentin Mirjam Stauffer. Die Therapeuten sorgen ihr zufolge für dringend notwendige Behandlungen und werden wirtschaftlich dafür bestraft.
Der Verband werde mit Vehemenz weiter dafür kämpfen, dass baldige wirtschaftliche Hilfe kommt, steht in der Mitteilung weiter zu lesen. Und zwar gemeinsam mit vielen Partnerorganisationen aus der Gesundheitsbranche. 
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