Die Groupe Mutuel will die Solidarität zwischen den Generationen neu austarieren. Die Krankenkasse schlägt vor, dass Jugendliche bis 25 deutlich tiefere Prämien bezahlen als heute – nämlich minus 35 Prozent. Bei jungen Erwachsenen zwischen 26 und 35 Jahren soll die Senkung 11 Prozent ausmachen. Und im Gegenzug sollen alle, die älter sind, um 7 Prozent höhere Prämien in der Grundversicherung berappen.
Dies meldet die
«Schweiz am Sonntag». «Die Solidaritätsbeiträge der Jungen an die Älteren sind enorm», sagt Thomas Grichting gegenüber der Zeitung. Für den Generalsekretär Groupe Mutuel ist die heutige Krankenkassen-Finanzierung «nicht zukunftstauglich» – wegen der Kostenentwicklung und der demografischen Herausforderungen. Wenn man das System nicht renoviere, so Grichtings Befürchtung, «könnten politische Kurzschlussmassnahmen salonfähig werden.»
19 Franken mehr für die Älteren
Die mit 1,1 Millionen Mitgliedern drittgrösste Krankenkasse hat die Folgen ihrer Idee anhand der Daten von 2010 errechnet. Danach wären die Monatsprämien für Jugendliche (19—25) damals von 260 auf 170 Franken gesunken. Die Prämie junger Erwachsener (26—35) wäre von 260 auf 231 Franken reduziert worden. Und die Prämie der Leute über 35 hätte sich um 19 Franken oder 7,4 Prozent erhöht.
Die Initianten erhoffen sich noch eine bedeutsame Nebenwirkung: Mit dem Systemwechsel könnten Prämienverbilligungen womöglich gezielter an Bedürftige verteilt werden. Das Umlagerungs-System, so Thomas Grichting, würde «einen zielgerichteten Einsatz der freigewordenen Mittel von rund einer Milliarde Franken für wirtschaftlich schwächere Versicherte aller Altersklassen ermöglichen», so das Groupe-Mutuel-Geschäftsleitungsmitglied gegenüber der
«Schweiz am Sonntag».