Seit längerer Zeit forschen Wissenschaftler nach Wegen, wie Miniatur-Roboter in der Medizin zum Einsatz gelangen könnten. Auch in der Schweiz befasst man sich intensiv damit, wie das aktuelle Beispiel einer Forschergruppe der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (
ETHZ) und der École polytechnique fédérale de Lausanne (
EPFL) zeigt.
Selman Sakar, Hen-Wei Huang, Bradley Nelson, Andrew Petruska und Salvador Pane forschen derzeit an bio-inspirierten Mikro-Robotern, die direkt in den Körper eingebracht und von aussen durch ein elektromagnetisches Feld gesteuert werden sollen. Ihre Resultate haben sie vor kurzem in der Wissenschaftszeitschrift «Nature Communications» publiziert, wie
die EPFL in einer Mitteilung schreibt.«Wirkstoff-Taxi» oder präzise Operationen
Das Ziel sei die mobilen Mikromaschinen mit erweiterten Funktionen auszustatten: Zum Beispiel Medikamente als «Wirkstoff-Taxi» gezielt zu transportieren oder medizinische präzise Operationen durchzuführen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Robotern sind diese Mikro-Roboter weich, flexibel – und ohne Motor. Sie sind aus biokompatiblen Hydrogels und magnetischen Nanopartikel hergestellt.
Ein Roboter, der wie ein Bakterium aussieht
Inspieriert wurden die Wisssenschaftler bei der Entwicklung durch den Parasiten Trypanosoma brucei – auch als Krankheitserreger der Afrikanischen Schlafkrankheit bekannt.
Die Mikro-Roboter befinden sich laut den ETH-Forschern noch in der Entwicklung. «Es gibt viele Faktoren, die wir berücksichtigen müssen», erklärt Selman Sakar, einer der Beteiligten. Zum Beispiel müssten sie sicherstellen, dass die Mikro-Roboter zu keinerlei Nebenwirkungen bei Patienten führen.
Dieses Video der ETH zeigt die Funktionsweise dieser Mikro-Roboter