Spital Emmental: Patienten sollen treuer werden

Mit der kürzlich sanierten Notfallabteilung im Spital Langnau soll vor allem eines bewerkstelligt werden: ein besserer Eigenversorgungsgrad. Derzeit liegt er bei 69 Prozent.

, 8. Dezember 2016 um 15:03
image
  • kanton bern
  • spital emmental
  • spital
Wehe, einem Landspital droht die Schliessung. Proteste sind programmiert. Geht es jedoch darum, dann auch wirklich das Spital vor Ort zu nutzen, ist es mit der Treue oft nicht mehr weit her. So auch im Emmental. Nur 69 Prozent aller Emmentaler lassen sich in Burgdorf oder Langnau behandeln. Das ist der zweittiefste Wert im Kanton Bern. Nur im Berner Jura liegt dieser Wert noch tiefer. 
Immerhin darf Direktor Anton Schmid einen Aufwärtstrend konstatieren, der sich nun mit der überfälligen Eröffnung der sanierten Notfallabteilung im Spital Langnau noch akzentuieren dürfte: 2008 lag der Eigenversorgungsgrad bei lediglich 48 Prozent. Bis 2013 stieg er auf 63, und im laufenden Jahr dürfte er 69 Prozent betragen.

Ziel: Eigenversorgungsgrad von 80 Prozent

«Wir bewegen uns langsam aber sicher auf das Niveau der anderen regionalen Spitalzentren zu. Das ist zwar erfreulich», wird Spitalchef Anton Schmid in der «Berner Zeitung» zitiert. «Aber wir sind noch nicht zufrieden. Langfristig streben wir einen Eigenversorgungsgrad von circa 80 Prozent an.»
Seit 2013 hat das Spital Emmental fast 14 Millionen Franken in die Erneuerung der baulichen Infrastruktur am Standort Langnau investiert. Die jüngste Etappe wurde Ende November abgeschlossen. In Langnau werden derzeit 13 chirurgische und 5 medizinische Sprechstunden angeboten. Weitere sind laut den Langnauer Chefärzten Martin Egger (Medizin) und Alexander Stupnicki (Chirurgie) in Vorbereitung.
Der 51-jährige Anton Schmid wirkt seit zwei Jahren im Emmental. Vorher war er Mitglied der Spitalleitung im Kantonsspital Baden. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Spital Samedan prüft Zusammenschluss mit Kantonsspital Graubünden

Die Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin untersucht zwei strategische Wege in eine nachhaltige Zukunft.

image

Kantonsspital Aarau: Mehr Betten im Neubau

Wegen einer «unverändert hohen Patientennachfrage» plant das KSA nun doch mehr Betten.

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

image

Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

image

CSEB: «Herausfordernd, aber zufriedenstellend»

Trotz roten Zahlen und leicht rückläufigen Patientenzahlen gibt sich das Center da sandà Engiadina Bassa optimistisch.

image

Spital STS: Hohe Patientenzahlen bewahren nicht vor Verlust

Sowohl stationär als auch ambulant gab es bei der Spitalgruppe Simmental-Thun-Saanenland 2023 einen Zuwachs.

Vom gleichen Autor

image

«Genau: Das Kostenwachstum ist kein Problem»

Für FMH-Präsidentin Yvonne Gilli ist klar: Es braucht Kostenbewusstsein im Gesundheitswesen. Aber es braucht keine Kostenbremse-Initiative.

image

«Kein Mensch will Rationierungen»

Für Santésuisse-Präsident Martin Landolt würde die Kostenbremse-Initiative nicht zu Qualitätsverlust führen. Solange die Bundespolitik ihre Hausaufgaben macht.

image

«Die Spitäler sind selber schuld»

Santésuisse-Präsident Martin Landolt über defizitäre Spitäler, den Tardoc-Streit, ambulante Pauschalen und unnatürliche Kooperationen.