Ein Schritt zur noch freieren Arztwahl

Der Ständerat schuf heute Grundlagen dafür, dass sich die Patienten bald flexibler in anderen Kantonen behandeln lassen können – oder auch anderen Ländern.

, 16. März 2016 um 12:00
image
  • versicherer
  • freie arztwahl
Die Patienten sollen im ambulanten Bereich ihren Arzt im ganzen Land frei wählen können, ohne dass ihnen dadurch finanzielle Nachteile entstehen: Dies verspricht eine Revision des KVG, die der Ständerat heute gutgeheissen hat – ohne Gegenstimme. 
Derzeit werden die Kosten höchstens nach jenem Tarif vergütet, der am Wohnort oder am Arbeitsort eines Versicherten oder in dessen Umgebung gilt. Sind die Kosten für die Behandlung an einem anderen Ort höher, muss der Versicherte die Differenz übernehmen. 

Mehr Flexibilität bei grenzüberschreitenden Behandlungen

Das soll nun ändern. Mehr Flexibilität soll es auch bei grenzüberschreitenden Behandlungen geben. Heute kann die Grundversicherung die Kosten von medizinischen Behandlungen im nahen Ausland nur im Rahmen von Pilotprojekten übernehmen; solche Projekte gibt es im Raum Basel–Lörrach und St. Gallen–Liechtenstein. 
Die Revision soll nun die gesetzlichen Grundlagen für die Weiterführung der Projekte und für neue Formen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit schaffen.

Wahl unter Listenspitälern

Ferner sollen Grenzgänger sowie Rentner und ihre Familienangehörigen, die im Ausland wohnen, bei einer Spitalbehandlung in der Schweiz unter den Listenspitälern frei wählen können. Bedingung ist, dass sie über eine Grundversicherung verfügen und in einem EU- oder EFTA-Staat wohnen.
Der Ständerat schloss sich dem Entwurf des Bundesrats in allen Punkten an. Die Vorlage geht nun an den den Nationalrat.

  • Zur Mitteilung des Parlaments

Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Der Fehltritt einer KPT-Firma: Vermittler hinterging Neukunden

Die neue Vermittlungsfirma der KPT-Krankenkasse nutzte unlautere Methoden, um neue Versicherte zu gewinnen.

image

Krankenkassen-Chef: «Ich verdiene fast unverschämt viel»

Die Krankenkasse, die mit den tiefsten Verwaltungskosten brilliert hat – wen wundert’s – auch den bescheidensten Chef.

image

St.Galler-Studie zeigt, wie man mit der richtigen Behandlung Millionen sparen könnte

Die Auswirkungen von unnötigen Behandlungen sind kostspielig. Eine neue Studie zeigt mögliche Einsparnisse anhand von zwei Krankheitsbildern auf.

image

Wann versöhnen sich die beiden Krankenkassenverbände?

Im Schweizer Gesundheitswesen geht kaum mehr etwas vorwärts. Schuld daran sind auch die beiden zerstrittenen Krankenkassenverbände.

image

94 Millionen Franken weniger betragen die Gewinnmargen der Versicherer jährlich

Die neue PWC-Analyse «Das bewegt die Schweizer Krankenversicherer» zeigt sechs Markttrends und die grössten Herausforderungen für 2023 auf.

image

Ärztin soll mehrere hunderttausend Franken zurückzahlen

Eine Psychiaterin hat den Krankenkassen offenbar viel zu hohe Rechnungen gestellt. Nun soll die auf Kinder und Jugendliche spezialisierte Medizinerin zur Kasse gebeten werden.

Vom gleichen Autor

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.

image

Wer will bei den Helios-Kliniken einsteigen?

Der deutsche Healthcare-Konzern Fresenius sucht offenbar Interessenten für den Privatspital-Riesen Helios.

image

Deutschland: Investment-Firmen schlucken hunderte Arztpraxen

Medizin wird zur Spielwiese für internationale Fonds-Gesellschaften. Ärzte fürchten, dass sie zu Zulieferern degradiert werden.