Alle Spital-Mitarbeitende stehen unter Quarantäne

In Deutschland ist ein Spital mit rund 1 500 Mitarbeitenden und 400 Patienten geschlossen worden. Grund ist die Corona-Mutation.

, 25. Januar 2021 um 12:32
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Ein grosses Spital in Berlin ist wegen der Corona-Mutation B.1.1.7. derzeit fast komplett zu – vorerst für rund zwei Wochen. Das Vivantes-Humboldt-Klinikum ist ab sofort für die Aufnahme neuer Patienten, für ambulante Diagnostik und für ambulante Eingriffe gesperrt. Dies geht aus einer Mitteilung des zuständigen Gesundheitsamtes hervor.
Das Spital konzentriere sich auf die derzeit dort rund 400 stationär behandelten Patientinnen und Patienten. Notfälle werden in andere Krankenhäuser gebracht, Gebärende nicht mehr aufgenommen. Zudem sei der Zugang zum Haus verschärft worden, und auch Liefer- und Handwerkerdienste haben vorerst keinen Zutritt mehr.

«Ausmass im Moment schlecht zu überblicken»

Damit reagiert die Behörde auf die steigende Zahl von Infektionen mit der Corona-Mutation. «Routinescreenings» in der Station für Innere Medizin und Kardiologie ergaben positive Nachweise bei bislang 14 Patienten sowie sechs Mitarbeitenden, wie in der Mitteilung zu lesen steht. Es werde mit weiteren Infizierten gerechnet.
Das Gesundheitsamt hatte am Freitag ferner das Robert-Koch-Institut (RKI) um Amtshilfe gebeten, um gemeinsam den Ausbruch zu untersuchen. Dieser hat laut Amtsarzt Patrick Larscheid «ein Ausmass angenommen hat, das wir im Moment schlecht überblicken können.»

Nur mit FFP2-Maske öV nutzen

Alle Mitarbeitenden des Spitals stehen unter «Pendelquarantäne»: «Sie dürfen sich ausschliesslich zu Hause oder in der Klinik aufhalten» steht in einem Brief zu lesen. Dazu dürfen, mit äusserster Vorsicht und FFP2-Maske, öffentliche Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit genutzt werden.
Das Vivantes-Humboldt-Klinikum in Berlin beschäftigt rund 250 Ärztinnen und Ärzte, über 500 Pflegekräfte sowie 190 weitere Mitarbeitende. Dass andere Spitäler in Deutschland bald betroffen sein könnten, wird derzeit nicht ausgeschlossen, wie Fachleute gegenüber den Medien sagen. 
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