Die Patienten finden die Schweizer Spitäler spitze

Erneut belegt die grosse Qualitätsumfrage des Vereins ANQ, dass die Patienten sehr zufrieden sind – in fast allen Akutspitälern der Schweiz.

, 12. November 2015 um 11:09
image
  • patientenzufriedenheit
  • spital
  • anq
Die Skala reicht von 1 bis 10, und die Durchschnittsnoten der verschiedenen Fragen liegen zwischen 9 und 9,4: Im Grunde ist damit schon ganz klar gesagt, wie zufrieden die Patientinnen und Patienten mit den Schweizer Akutspitälern sind.
Im September letzten Jahres befragte der Verein ANQ zum vierten Mal Patienten nach ihren Erfahrungen – wobei rund 35'000 Erwachsene, die in 197 Akutspitälern behandelt worden waren, ihre Antworten gaben.
Zeitgleich befragte ANQ auch – zum zweiten Mal – rund 2'000 Eltern von Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren. Auch sie verteilten den Kinderspitäler und -abteilungen gute Noten, die Werte lagen zwischen 8,6 und 9,3. Erfasst wurde hier die Qualität von 32 Kinderkliniken oder Kinderabteilungen von Akutspitälern.

Eltern von Kleinstkindern etwas kritischer

Gegenüber dem Vorjahr bleiben die Mittelwerte der Antworten von 2014 unverändert – bei erwachsenen Patienten wie bei der Elternbefragung. «Sie bestätigen damit das hohe Zufriedenheitsniveau in Schweizer Akut- und Kinderspitälern», kommentieren die Autoren von ANQ.
Erneut ersichtlich sei aber auch, dass Eltern von Kleinstkindern eine leicht kritischere Beurteilung abgaben als jene von älteren Kindern und Jugendlichen.
In allen Zufriedenheitsbefragungen, welche der Qualitätsverein ANQ seit 2009 duchführte, erzielte die Frage nach einer respekt- und würdevollen Behandlung jeweils die besten Werte. Auch 2014 wurde die Ethik von allen Qualitätskriterien am höchsten beurteilt.
Die nationale ANQ-Patientenbefragung konzentriert sich auf fünf Kernfragen:
Würden Sie für dieselbe Behandlung wieder in dieses Spital gehen? Hier lag der Mittelwert bei 9,1, wobei das Spital Frutigen mit 9,86 den besten Wert erzielte.
Wie beurteilen Sie die Qualität der Behandlung? Hier lag der Mittelwert bei 9,0, wobei die Klinik Seeschau in Kreuzlingen mit 9,65 die höchste Note holte.
Bekamen Sie verständliche Antworten von den Ärzten? Hier lag der Mittelwert bei 9,05; die Klinik Seeschau erreichte die Note 9,75.
Bekamen Sie verständliche Antworten vom Pflegepersonal? Hier lag der Mittelwert bei 8,95; das Spital Frutigen holte die Spitzennote mit 9,59.
Wurden Sie mit Respekt und Würde behandelt? Hier lag der Mittelwert bei 9,4; Spitzenreiter Spital Frutigen erreichte einen Wert von 9,91.
Dass die Zufriedenheit sehr hoch ist, zeigt sich auch im Negativen: Keines der 197 erfassten Häuser erhielt in einer Kategorie einen Mittelwert, der unter 8,15 lag. Was im Schulnotensystem also etwa einer 4,8 entsprechen würde.
image
Grafik: ANQ
ANQ: Der Verein für Qualität in Spitälern und Kliniken
Der Nationale Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken ANQ koordiniert und realisiert Qualitätsmessungen in der Akutsomatik, der Rehabilitation und der Psychiatrie.
Die Resultate sollen eine transparente und nationale Vergleichbarkeit erlauben. ANQ-Mitglieder sind der Spitalverband H+, Santésuisse, die Eidgenössischen Sozialversicherer, die Kantone und die Schweizerische Gesundheitsdirektorenkonferenz. Der Verein arbeitet nicht gewinnorientiert.
Zur ANQ-Medienmitteilung: «Akut- und Kinderspitäler haben hochzufriedene Patienten»
Zu den Messergebnissen: «Patientenzufriedenheit»
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Auch die Bündner Regierung baut einen Rettungsschirm für Spitäler

Die Überlegung: Die Spitäler verdienen zu wenig. Zugleich sind sie nicht kreditwürdig. Also muss der Kanton einspringen.

image

Stadtspital Zürich legt IT, Beschaffung und Betrieb zusammen

In der Folge gibt es auch zwei neue Mitglieder der Spitalleitung.

image

Psychiatrie-Zentrum Engadin / Südbünden zieht ins Spital Samedan

Die heutigen PDGR-Standorte in Samedan und St. Moritz werden aufgelöst.

image

Spital Samedan prüft Zusammenschluss mit Kantonsspital Graubünden

Die Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin untersucht zwei strategische Wege in eine nachhaltige Zukunft.

image

Kantonsspital Aarau: Mehr Betten im Neubau

Wegen einer «unverändert hohen Patientennachfrage» plant das KSA nun doch mehr Betten.

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.