Was machen Patienten im Wartezimmer? Vielleicht bald Erklär-Filme anschauen, um so die Wartezeit zu überbrücken.
Genau darum geht es beim neu geschalteten Video-Portal für Ärzte, entwickelt von
Medipideo, einem Start-up aus Deutschland.
Doch es geht dabei nicht nur um die Wartezeit. Denn: Viele Patienten verstehen bei medizinischen Fach-Begriffen und Erläuterungen nur Bahnhof. Und genau das will das Berliner Jungunternehmen mit der Online-Video-Bibliothek nun ändern.
Will Arzt-Patienten-Kommunikation verbessern
«Patienten wollen heute mit ihren Ärzten auf Augenhöhe kommunizieren und gemeinsam über Behandlungsalternativen und Therapieziele sprechen»,
sagt Christine Kipke, Co-Gründerin von Medipideo. Und genau in diese Lücke will das Unternehmen springen.
Das Ziel der Video-Bibliothek: Die Animationsfilme wollen den Patienten vor und nach dem Praxisbesuch Krankheitsbilder und Therapien einfach und anschaulich erklären.
Konkret können Ärzte die Erklärvideos ihren Patienten auf der eigenen Praxis-Webseite, im Wartezimmer oder auch auf dem Tablet und Smartphone zur Verfügung stellen. Auch individualisierte Filme sind laut Medipideo im Angebot.
Warum es auch dem Arzt hilft
Die Animations-Filme bieten themenbezogen fachliche Information. So wird in den einminütigen Filmen erklärt, was zum Beispiel bei der Hautkrebs-Vorsorge geschieht oder welche Therapien bei ADHS indiziert sind.
Rund 70 Filme sind bereits zu verschiedenen Fachgebieten abrufbar (Bild: Medipideo)
Das neue Portal bietet laut den Betreibern schliesslich auch für den Arzt Vorteile: «Indem wir in unseren Videos allgemeine Informationen zur jeweiligen Indikation und Therapie zur Verfügung stellen, kann sich der Arzt ganz auf die individuellen Fragen des Patienten konzentrieren», erklärt Geschäftsführer und Co-Founder Detlev Weise.
Das sei gut für die Arzt-Patienten-Kommunikation und für das Praxismanagement.
Und was heisst das ökonomisch? Die Idee ist, dass eine Praxis eine Auswahl von Filmen nimmt, dass diese Videos dann noch angepasst und dann auf die Website eingebaut werden; von dort aus lassen sie sich zum Beispiel auch via Beamer im Wartezimmer zeigen. Das kostet einerseits eine Setup-Gebühr von 150 Euro und dann Lizenzgebühren von monatlich 25 Euro (sinkend bei höherer Anzahl).