Das verdienen Pflege-Fachleute in 30 Städten

Geht es um die Entlöhnung, so steht das Pflegepersonal in der Schweiz an der Spitze – weltweit. Oder zumindest fast.

, 28. Oktober 2015 um 17:00
image
  • lohn
  • pflege
Es erstaunt nicht wirklich: Das Pflegepersonal ist fast nirgends auf der Welt so gut bezahlt wie in der Schweiz. 
Diese Erkenntnisse kann man jetzt aus einer Studie der UBS ziehen: Die Ökonomen der Grossbank massen Löhne, Preise und Kaufkraft auf der ganzen Welt und trugen dafür über 68'000 Einzeldaten zusammen – aus insgesamt dreissig Städten.
Und zu all diesen Eckdaten und Fallbeispielen gehören auch die Jahres-Bruttolöhne, welche jeweils eine Pflege-Fachperson in einem Spital verdient (gemessen am Medianwert).
Die Exzel-Files der UBS zeigen: Mit Mittelwerten von 75'000 bis knapp 80'000 Dollar (also ebenfalls knapp 80'000 Franken) sind die Pflegerinnen und Pfleger aus Genf und Zürich ganz weit oben. Nur das Spitalpersonal einer einzigen Stadt kann sie noch überholen – nämlich von New York, wo der Medianwert gut 90'000 Franken erreicht.

UBS: «Prices & Earnings», Edition 2015

Natürlich sind die Aussagen so noch etwas banal: Derartige Lohndaten müssen immer auch an den Lebenshaltungskosten gespiegelt werden; New York, Genf und Zürich sind eben nicht nur auch die Städte, wo das Gesundheitspersonal die besten Löhne kriegt – sondern hier sind auch die Preise am höchsten.
Und zum Ausdruck kommt natürlich auch, dass das Pflegepersonal in verschiedenen Gesundheitssystemen und Kulturen verschiedene Möglichkeiten und Rollen hat.
Dabei fällt eben auch auf, dass zum Beispiel die Pflege-Kolleginnen und -Kollegen in Deutschland oder Österreich schon drastisch karger entlöhnt werden. Hierin spiegelt sich zum Beispiel die recht anders gelagerte Bedeutung und Ausbildung in den Nachbarländern.

Bruttolohn von Pflege-Fachkräften in dreissig ausgewählten Metropolen:


  • New York, USA: 91'600 Dollar
  • Genf, Schweiz: 79'600 Dollar
  • Zürich, Schweiz: 76'600 Dollar
  • Miami, USA: 69'300 Dollar
  • Chicago, USA: 67'900 Dollar
  • Hong Kong: 58'300 Dollar
  • Kopenhagen, Dänemark: 52'400 Dollar
  • Auckland, Australien: 50'800 Dollar
  • Sydney, Australien: 48'400 Dollar
  • Dublin, Irland: 45'000 Dollar
  • Brüssel, Belgien: 41'800 Dollar
  • London, England: 41'300 Dollar
  • Amsterdam, Niederlande: 41'000 Dollar
  • Mailand, Italien: 38'500 Dollar
  • Paris, Frankreich: 37'800 Dollar
  • Berlin, Deutschland: 34'200 Dollar
  • München, Deutschland: 33'400 Dollar
  • Wien, Österreich: 32'800 Dollar
  • Tel Aviv, Israel: 31'400 Dollar
  • Barcelona, Spanien: 29'400 Dollar
  • Dubai, VAE: 27'500 Dollar
  • Rio de Janeiro, Brasilien: 19'900 Dollar
  • Bangkok, Thailand: 19'800 Dollar
  • Doha, Katar: 17'300 Dollar
  • Lissabon, Portugal: 15'700 Dollar
  • Johannesburg, Südafrika: 14'600 Dollar
  • Istanbul, Türkei: 13'400 Dollar
  • Mexiko City: 12'300 Dollar
  • Buenos Aires, Argentinien: 11'600 Dollar
  • Bejing, VR China: 9'800 Dollar
  • Botoga, Kolumbien: 9'100 Dollar
  • Kairo, Ägypten: 4'200 Dollar.


Die Studie der UBS erschien Mitte September. Den Hinweis auf die Löhne des Pflegepersonals verdanken wir dem Newsletter «Literatur zum Gesundheitswesen» des Gesundheitsökonomen Gerhard Kocher (Nr. 56, Oktober 2015). 



Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Spital Muri sucht neues Mitglied der Spitalleitung

Pflege-Chefin Beatrice Zeindler wird das Regionalspital im kommenden Frühjahr verlassen.

image

Physiotherapeuten und Ärzte möchten am ehesten im Beruf bleiben

Derweil denken Pflegefachpersonen und Apotheker am häufigsten über einen Ausstieg nach.

image

Kantonsspital Aarau: Wechsel in der Geschäftsleitung

Christine Giacometti, Bereichsleiterin Pflege Perioperative, Notfall- und Intensivmedizin, verlässt die KSA-Gruppe. Ihr Nachfolger wird Martin Balmer.

image

Medaillon for Excellence in «Health and Social Care» für Louisa Kistler an den Berufs-Weltmeisterschaften in Lyon

Mit einem hervorragenden 6. Platz an den WorldSkills 2024 in Lyon krönt Louisa Kistler, Fachfrau Gesundheit Lindenhofgruppe, ihre Teilnahme an den Berufs Weltmeisterschaften.

image

Internationale Auszeichnung für FaGe aus Bern

Bei den «Berufs-Weltmeisterschaften» World Skills erwies sich Louisa Kistler von der Lindenhofgruppe als beste Europäerin.

image

Zuschläge falsch ausbezahlt; dürfen aber behalten werden.

Im Kantonsspital Obwalden gab es ein Gerangel um irrtümlich erstattete Sonntagszuschläge. Doch nun werden die Inkonvenienz-Vergütungen sogar nochmals verbessert.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.