Forscher testen Präventiv-Pille gegen Alzheimer

In etwa zehn bis zwanzig Jahren sollen Demenzerkrankungen endgültig geheilt werden können. Dies zumindest hoffen britische Wissenschaftler.

, 2. August 2017 um 07:00
image
  • alzheimer
  • prävention
  • medikamente
  • forschung
Forscher der Universität von Edinburgh testen derzeit an Freiwilligen ein Medikament gegen Alzheimer. Dies berichtet die britische Tageszeitung «The Times».
Die Präventivtablette soll die Veränderungen im Gehirn aufhalten können, die potentiell zur Demenz und Alzheimer führen, so die Wissenschaftler. Das Medikament müsse aber schon mehrere Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte, im Voraus eingenommen werden.

Zeitpunkt der Einnahme ist entscheidend

Bereits an Demenz erkrankte Patienten könnten diese nicht mehr einnehmen, da bei ihnen das Medikament nicht mehr wirke.
«Viele Medikamente, die an Menschen mit Demenz getestet wurden, konnten keine positive Wirkung entfalten. Fast ausschliesslich deshalb, weil sie zu spät eingenommen wurden», erklärt Craig Ritchie, Studienleiter und Direktor des Zentrums für Demenzprävention, der «Times».

«Es wird passieren»

Das von der EU teilfinanzierte Projekt steckt noch in den Anfängen, doch Ritchie vom Zentrum für Clinical Brain Sciences ist sich sicher, dass Demenz und Alzheimer heilbar sein werden: «Es wird passieren. Es ist nur eine Frage, wie es passieren wird.»
Die Forscher hoffen, dass die Medikamententherapie in spätestens 20 Jahren zur Standardbehandlung bei Demenzkranken werden wird.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Krebsliga will keine Geheimpreise mehr bei Medikamenten

Ausgerechnet die Krebsliga ist dagegen: Der Bundesrat soll künftig keine vertraulichen Rabatte mehr mit der Pharmaindustrie vereinbaren.

image

Insel-Chirurg mit dem Håkan Ahlman Award ausgezeichnet

Cédric Nesti wurde von der Europäischen Gesellschaft für Neuroendokrine Tumoren für eine Publikation über die Gefährlichkeit von Lymphknotenmetastasen.

image

Fencheltee im Visier von Swissmedic

Das Heilmittelinstitut rät Schwangeren, Säuglingen und Kindern unter 4 Jahren von einer Einnahme ab. Das in Fencheltee enthaltene Estragol könnte die Gesundheit schädigen.

image

Viele neue Krebs-Medikamente haben wenig Nutzen

Besonders enttäuschend erscheinen dabei die Wirkstoffe, die in Europa nach einem beschleunigten Verfahren zugelassen wurden.

image

Der Preisüberwacher fordert tiefere Spitaltarife und offenere Grenzen

Stefan Meierhans präsentiert acht Vorschläge für ein günstigeres Gesundheitswesen.

image

Viktor 2023: «Nur gemeinsam lassen sich Visionen und Lösungen schaffen»

Die Post entwickelt sich zu einem starken Player in der Gesundheitsbranche. Weshalb ihr Engagement für den Viktor bestens dazu passt, erläutert Leiter Branchenlösungen Daniel Vögeli im Interview.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.