Corona: Geimpft wird primär in Impfzentren

Das Gesundheitspersonal erhält die Covid-19-Impfung in zweiter Priorität. So sieht es die nun veröffentlichte Impfstrategie vor.

, 17. Dezember 2020 um 09:45
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In der Schweiz laufen die letzten Vorbereitungen, damit mit den ersten Impfungen im Januar gestartet werden könnte. Sobald die Zulassung sowie die Impfempfehlungen vorliegen und die ersten Impfstoffe in der Schweiz eintreffen, soll rasch mit den Covid-19-Impfungen begonnen werden.
Prioritär geimpft werden «besonders gefährdete Personen», also ältere und Menschen mit Vorerkrankung. Dies geht aus der am Donnerstag publizierten Impfstrategie des Bundes hervor. Damit sollen schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle reduziert werden. 

So sieht der Impf-Fahrplan aus

Die Covid-19-Impfung ist insbesondere für die folgenden Zielgruppen von Erwachsenen vorgesehen (in absteigender Reihenfolge bei begrenzter Impfstoffverfügbarkeit):
  1. Besonders gefährdete Personen (ohne Schwangere)
  2. Gesundheitspersonal mit Patientenkontakt und Betreuungspersonal von besonders gefährdeten Personen
  3. Enge Kontakte (Haushaltsmitglieder) von besonders gefährdeten Personen
  4. Personen in Gemeinschaftseinrichtungen mit erhöhtem Infektions- und Ausbruchsrisiko (z. B. Behindertenheime) und deren Personal
  5. Alle anderen Erwachsenen, die sich impfen lassen möchten.

Impfempfehlung je nach Zielgruppe 

Je nachdem, wie viele Impfstoffdosen in einer ersten Phase zur Verfügung ständen, müsse zwischen den Zielgruppen und innerhalb der Zielgruppen weiter «priorisiert» werden. Kinder und Jugendliche gehören gemäss Bund noch nicht zu Zielgruppen der Impfstrategie.
Die eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) werde für jede Zielgruppe Impfempfehlungen aussprechen, sobald alle Daten zu Wirksamkeit und Sicherheit vorliegen, heisst es weiter. 

Wer die Kosten trägt

Die Covid-19-Impfung wird für die Bevölkerung gratis sein, befreit von Franchise und Selbstbehalt. Die Kosten werden von Bund, Kantonen und den Versicherern getragen. 
Die Impfungen werden primär in Impfzentren, mit mobilen Equipen und dann auch in Spitälern und Arztpraxen durchgeführt. Eine Impfpflicht ist seitens Bund nicht vorgesehen. 
Für die Umsetzung der Covid-19-Impfung sind die Kantone zuständig. Diese tragen auch die Kosten für Logistik, Organisation und Infrastruktur
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