Das gab es bisher nicht: Normalerweise wählen die Spitäler aus, welche Medikamente sie anwenden. Bei CAR-T-Zelltherapien – das sind neu zugelassene zelluläre Immuntherapien gegen bestimmt Krebsarten – ist es umgekehrt. Es sind es die Pharmaunternehmen, welche die Spitäler auswählen, die ihre Medikamente anwenden dürfen.
Spitäler müssen Zellen entnehmen
Die Firmen Novartis und Gilead arbeiten nur mit einer begrenzten Anzahl von Spitälern zusammen. Diese müssen in der Lage sind, die Übertragung der dem Patienten entnommenen weissen Blutkörperchen durchzuführen. Und zwar werden die Zellen im Spital aus dem Blut des Patienten entnommen und in die Zentrallabors der pharmazeutischen Partnerunternehmen gebracht. Dort werden sie modifiziert, bevor sie zur Behandlung des Patienten wieder an das CHUV zurückgeschickt werden.
Für die Onkologieabteilung des CHUV bedeutet diese Zusammenarbeit, dass sie den Patienten diese Therapien unter den besten Bedingungen anbieten könne, wie George Coukos, Leiter der Onkologieabteilung des CHUV, gegenüber Medinside sagte. Das Spital rechnet dieses Jahr mit 12 bis 15 Behandlungen. Bereits im vergangenen Jahr hat das CHUV ein Dutzend Patienten mit der Zelltherapie behandelt.
Preis ist Verhandlungssache
Die CAR-T-Zelltherapie ist von Swissmedic für Patienten mit bestimmten Arten von Blutkrebs zugelassen. Diese Behandlungen sind teuer, weil sie aufwendig sind. Wie viel die Therapien wirklich kosten - Schätzungen gehen von 150 000 bis zu einer halben Million Franken pro Dosis aus – weiss man im CHUV nicht. Das ist Verhandlungssache zwischen den Krankenkassen, welche eine Kostengutsprache für die Therapie erteilen müssen, sowie den Pharmaunternehmen.